Kleiner Mann was nun?

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herbert grießhammer Avatar

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Es beginnt mit einem Paukenschlag: Ein kleiner Junge erzählt, wie er seine Mutter scheinbar tot auf dem Boden liegend findet. Seine Not ist so groß, saß er sich in die Hose macht. Umso größer ist seine Freude, als er bemerkt, daß sie nur ohnmächtig geworden war. Ohne Bezug auf dieses Ereignis erzählt der Protagonist, wie ein Großteil seiner Kindheit verlaufen ist. Sein Vater, offenbar ein Lebenskünstler, hat finanziell Schiffbruch erlitten. Irgendwie ist es ihm aber gelungen, einen größeren Geldbetrag beiseite zu schaffen. Um der Justiz zu entgehen, setzt er sich mit seiner Familie ins Ausland ab. Die Familie besteht aus Vater, Mutter und drei unmündigen Kindern. Ach ja, auch zwei Hunde sind mit von der Partie. Es beginnt eine Reise durch halb Europa, immer auf der Flucht. Als das Geld langsam zu Ende geht, wird das Chaos immer größer. Es gibt keinen Plan, wie man aus der Misere herauskommen soll. Diese Schrägfahrt in den Abgrund schildert der Junge, so wie er es selbst erlebt hat. Bis zum bitteren Ende.
Offenbar hat hier der Autor versucht, die markanten Ereignisse seiner eigenen Jugend wiederzugeben und gleichzeitig zu verarbeiten. Dies ist auch gelungen. Auch wenn einiges einer Aufzählung von Ereignissen gleicht, werden doch Hintergründe sichtbar. Es ist außerdem bewundernswert, daß diese doch unter die Haut gehende Geschichte so detailgetreu erzählt wird.
Gratulation!