Vom Abenteuer zum Albtraum

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annabelle Avatar

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In „So, und jetzt kommst du“ erzählt Arno Frank die autobiografisch - fiktive Geschichte einer Familie aus Sicht des dreizehnjährigen Sohnes, der als Ich-Erzähler den Leser mit auf eine Reise in den Abgrund nimmt.

Der Roman fesselt den Leser von der ersten Zeile an, was dem großartigen Erzählstil des Autors zu verdanken ist. In einer bildgewaltigen Sprache lässt er die Reise der Familie lebendig werden. In Sätzen, die man nicht nur lesen sondern genießen muss. Und die sich dabei in das eigene Bewusstsein schleichen und man Anteil nimmt am Schicksal – vor allem dem der Kinder.

Im Pfälzer Wald zuhause, in der Nähe von Kaiserslautern, lebt die junge Familie anfangs scheinbar glücklich und zufrieden. Doch Vater Jürgen strebt nach Höherem, nach Reichtum und einem Leben in Luxus. Seine etwas naiv wirkende Frau Jutta, steht im ihn blinder Liebe vertrauensvoll zur Seite.
Der Vater versucht sich in allerlei dubiosen, erfolglosen Geschäften, wartet auf das große Geld. Als eines Tages angeblich ein großes Geschäft zum Erfolg führt, bricht die Familie auf nach Südfrankreich. Hier erwartet sie das gewünschte Luxusleben. Die Kinder besuchen die Schule, erlernen die Sprache, es ist genügend Geld da, um sich jeden Wunsch erfüllen zu können. Bis das Geld plötzlich alle ist und die Familie bei Nacht und Nebel vor der Polizei fliehen muss. Denn der liebe Papa ist in Wahrheit ein Charmeur, ein Blender, Lügner und Hochstapler, der seine Familie in den sozialen Abgrund stürzt. Vom Luxusleben in die Obdachlosigkeit, vom Sonnenschein in die dunkle Ausweglosigkeit.
Der Weg führt die Familie zuerst nach Portugal, dann über Frankreich zurück nach Deutschland. Mittlerweile ohne Geld und nur mit den Kleidern, die sie am Leib tragen. Man fühlt und leidet mit, bis zum Hilferuf der kleinen Schwester, die dem Ganzen damit ein Ende setzt.

In der Kehle bildet sich ein Kloß, den man am Ende nur mit Tränen wieder auflösen kann.
Die Geschichte hat mich berührt, ergriffen und atemlos werden lassen.

Der tragisch-komische Roman ist auf jeden Fall empfehlens- und lesenswert. Die Geschichte hat mich sehr beeindruckt, dafür würde ich sogar 100 Sterne vergeben.