atmosphärisch, aber etwas zäh

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Es geht um Victoria, die mit ihrer Familie auf einer Pfirsich Farm in Colorado lebt. Sie musste in ihren jungen Jahren schon einige Verluste durchstehen und führt ein eher tristes Leben, aber als sie den ruhigen Wil kennenlernt, gibt es für sie wieder einen Lichtblick.

Victorias Geschichte ist eigentlich durchgehend düster und traurig und ging in eine für mich ungeahnte Richtung. Die Obstfarm und auch die Berge von Colorado haben ein tolles Setting ergeben, das ich mir wunderbar bildlich vorstellen konnte. Vor allem die Beschreibungen der duftenden Pfirsiche sind so gut gelungen, dass ich selbst das Gefühl hatte in einen Pfirsich zu beißen.
Der Anfang der Geschichte hat mich direkt eingenommen, ich wollte wissen wie es mit Victoria und Wil weiter geht und wie sich das ganze Geschehen entwickelt, weil die Ausgangssituation sehr interessant war. Ich mochte Victoria als Protagonistin sehr und auch Wil hat es mir angetan, sodass ich mir für beide ein schönes Ende gewünscht habe. Die Geschichte entwickelt sich allerdings wirklich sehr sehr traurig. Leider hat sich der Mittelteil für mich dabei sehr gezogen und ich hab ehrlich gesagt auch jede Hoffnung für die Charaktere verloren, da hätte ich mir ein wenig mehr Leichtigkeit oder schöne Augenblicke gewünscht. Das Ende hat mich dann aber wieder abgeholt, allerdings war ich durch den zähen Mittelteil emotional einfach nicht mehr ganz so stark involviert.

Das Buch liefert also wirklich wahnsinnig tolle Naturbeschreibungen und behandelt intensive Themen. Insgesamt fand ich die Thematiken wunderbar umgesetzt, die Geschichte hatte für meinen Geschmack aber leider einige Längen und vor allem hätte ich mir gewünscht, dass die Tristesse des Buchs an manchen Stellen durch positivere Szenen ein wenig durchbrochen wird.