Ein großartiges Debüt

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annamagareta Avatar

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„So weit der Fluss uns trägt“ ist das beeindruckende Debüt der in Colorado lebenden Autorin Shelley Read.

Der Roman ist in fünf Teile gegliedert und umfasst den Zeitraum von 1948 bis 1974. In diesen begleiten wir Victoria – die von allen nur Torie genannt wird – durch ihr Leben.
Schon in jungen Jahren muss sie u.A. den Verlust ihrer Mutter verkraften. Seitdem lebt sie mit ihrem Vater, ihrem Bruder Seth und ihrem Onkel in der kleinen Stadt Iola auf einer Pfirsichfarm und ist für den Haushalt zuständig.
Als Wilson Moon in die Stadt kommt, verliebt sie sich in ihn. Aber Wilson ist dunkelhäutig und wird von ihrem Bruder und den Bewohnern der Stadt abgelehnt. Nachdem Wilson fliehen muss und Victoria merkt, dass sie schwanger ist, wird ihr klar, dass sie hier keine Zukunft hat.

Die gesamte Geschichte wird aus der Sicht von Victoria erzählt. Dadurch werden ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar. Sie ist eine willensstarke und widerstandsfähige Frau, die die Hoffnung nicht aufgibt und zu ihren Entscheidungen steht.
Es ist erschütternd zu lesen, was Victoria erlebt und ihre Entschlossenheit ist so unglaublich, dass ich beim Lesen die Luft angehalten habe. Mit ihr hat Shelley Read eine ganz einzigartige Protagonistin erschaffen. Auch die übrigen Charaktere wirken authentisch, werden gut beschrieben und durch ihre Dialoge lebendig.

Der Schreibstil der Autorin hat mich ebenso beeindruckt wie ihre Protagonistin. Atmosphärisch und stimmungsvoll beschreibt sie die triste und raue Landschaft Colorados und seine Wildnis. Obwohl ich noch nie dort gewesen bin, hatte ich alles direkt vor Augen.
In der Handlung ist die gesamte Emotionspalette vertreten, von Drama über Liebe, Verlust, Hass, Tod, Freude, Stärke und Leid.

Mich hat dieses Debüt einfach mitgerissen. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle und ich bin ausgesprochen gespannt auf weitere Bücher von Shelley Read.