Ein Kampf um Leben und Liebe

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„Für Fans von Der Gesang der Flusskrebse“ – so wurde das Buch von Shelley Read beworben. Und so weit auseinander sind die Bücher nicht, auch wenn die Geschichten nicht unterschiedlicher sein könnten.

Im Mittelpunkt steht Victoria, noch nicht volljährig, die nach dem Zweiten Weltkrieg und einem tragischen Unfall versuchen muss, wieder auf die Beine zu kommen. So viele geliebte Menschen wurden ihr genommen. So gut es geht, versucht sie, die Aufgaben ihrer verstorbenen Mutter zu übernehmen und die Farm und ihre Brüder zu versorgen. Auf ihren Schultern ruht die Last einer Mutter, von Jetzt auf Gleich muss sie neben ihrer eigenen Trauer auch noch diese schwere Verantwortung übernehmen.

Doch Shelley Read versteht es, die Protagonistin nicht als gebeutelte Figur darzustellen, mit der man Mitleid hat – Victoria ist eine starke junge Frau, die sich dem Leben entgegen stellt. Als in ihrem kleinen Dorf ein Fremder einkehrt, bleibt das nicht lange unbemerkt. Gerade in solchen Orten brodelt die Gerüchteküche schneller, als man schauen kann. Und obwohl man als Leser oft anders handeln würde, war Victorias Tun für mich stets nachvollziehbar. Sie wirkte trotz ihres jungen Alters gefestigt. Mir hat das sogar ein wenig imponiert.

In diesem Roman geht es unter anderem um die Liebe. Aber nicht nur die Liebe zwischen zwei Menschen, die sich gefunden haben. Sondern um so viele Facetten davon. Es geht um die Frage: Wo ist Heimat? Was ist Heimat? Mache ich es abhängig von einem Ort oder einer Person? Trotz allem war die Geschichte nie kitschig, geschweige denn langweilig.

Fazit: Kein Pageturner im klassischen Sinne, aber doch ein Buch, welches einen von der ersten Seite an fesselt. Tolles Setting, spannender Plot - empfehle ich gerne weiter.

Und es stimmt: Wer "Der Gesang der Flusskrebse" mochte, wird auch diese Story lieben!