Starke Frau in rauer Wildnis

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kat.d. Avatar

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„So weit der Fluss uns trägt“ von Shelley Read ist eine berührende und zumeist traurig-tragische Geschichte.

Victoria (Torie) Nash durchlebt nach dem frühen Tod ihrer Mutter eine schwierige Zeit. Ihre Familie (Vater, Bruder und Onkel) erwarten von ihr ganz selbstverständlich, dass sie nun die klassische Frauenrolle auf der Familienfarm einnimmt.

Obwohl auch ihre gläubige Mutter mit Zuneigung und Liebe recht sparsam umging, fehlt dieser Aspekt nach deren Tod ganz. Die Männer der Familie ignorieren sie oder behandeln sie sehr rau.

Eines Tages taucht ein geheimnisvoller Fremder auf, der sie sofort fasziniert. Diese Gefühle beruhen auf Gegenseitigkeit und bereits auf den ersten Seiten „spoilert“ die Autorin durch in der Zukunft liegende Szenen die Beziehung der beiden an.

Diese Beziehung wird von ihrer Familie nicht toleriert und führt letztendlich dazu, dass Victoria ihr altes Leben hinter sich lässt und in die Wildnis flieht.

Die Autorin hat eine sehr schöne Art, die Landschaft, Begegnungen und Menschen zu beschreiben. Sie schafft es, mich völlig in die Geschichte hineinzuziehen. Es geht um Liebe und Verlust, Rassismus und Intoleranz, Hoffnung und Stärke, die Entdeckung und Entwicklung des eigenen Seins.

Auch wenn es manchmal etwas „langatmig“ wird, gibt es von mir eine Leseempfehlung und volle fünf Sterne. Ein sehr gelungenes Debüt!