Liebesgeschichte ohne Kitsch

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Susanna Ernst hat mit ihrem Roman „So wie die Hoffnung lebt“ eine Liebesgeschichte mit viel Ernsthaftigkeit und Gefühl geschaffen.

Katie und Jonah, beide vom Schicksal gezeichnet, landen im selben Heim und der 14-jährige versucht bald mit allen Mitteln, dem Mädchen, das nicht mehr spricht, zu helfen. Und tatsächlich schafft er es durch seine einfühlsame Art, die für ein Kind in diesem Alter nicht selbstverständlich ist, die aber trotzdem glaubhaft wirkt, Katie näher zu kommen und die beiden entwickeln bald Gefühle füreinander.

Gerade als man denkt, es ist alles gut, schlägt das Schicksal erneut zu und die Geschichte wird erst viele Jahre später weitererzählt, als beide Protagonisten erwachsen geworden sind.

Durch die Beschreibung des Lebens im Heim und die Rückblicke, die die Autorin dem Leser immer wieder gewährt, wachsen einem Katie und Jonah schnell ans Herz. Beide waren mir sehr sympathisch, ich habe mit ihnen gelitten und mit ihnen gehofft. Denn auch wenn es eine sehr ernsthafte Geschichte ist, die Susanna Ernst hier zu Papier gebracht hat, hat man trotzdem immer noch Hoffnung auf ein gutes Ende für die beiden Kinder.

Den Sprung ins Erwachsenenleben empfand ich als sehr gelungen, die richtige Stelle dafür wurde ausgewählt und nach und nach kamen trotzdem noch Dinge aus der Vergangenheit ans Licht.

„So wie die Hoffnung lebt“ – der Titel passt meiner Meinung nach übrigens sehr gut zum Inhalt – ist eine Liebesgeschichte, die ganz ohne Kitsch auskommt, und die sich deshalb von anderen Büchern dieses Genres deutlich abhebt.

Liebenswerte Charaktere, ein Spannungsbogen, der ständig aufrecht erhalten wird und die realistische Erzählweise von Ernst, machen dieses Buch zu einem Lesegenuss und ich kann das Buch nur weiterempfehlen.