Momentaufnahmen einer Familie

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berolina Avatar

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Das Cover finde ich sehr schön, es erweckt direkt ein Gefühl der Sehnsucht und Nostalgie. Beim Öffnen der Leseprobe stach mir sofort der Verweis auf Covid-19 im Impressum ins Auge. Ich bin gespannt, ob sich im Laufe der Handlung wohl Dinge ereignen, die im Hinblick auf die Pandemie anders zu deuten gewesen wären, oder welch tatsächliche Gründe es für die klare Abgrenzung des Werks zur aktuellen Situation gibt.
Die ersten Paragraphen des Romans sind etwas von Beschreibung überladen - wie der ortsansässige Bäcker oder die Wirtschaft heißen, sind Informationen, die leicht zu gegebenen Zeitpunkten an späterer Stelle aufgegriffen werden können, falls sie von Bedeutung sein sollten.
Tote Figuren zu charakterisieren finde ich immer ein schwieriges Unterfangen, da die Person ja nicht mehr zu Handlung fähig ist und der Leser somit keine Chance hat, sich selbst ein Bild zu machen. Man ist auf die Erzählungen/Erinnerungen der anderen Figuren angewiesen und oft trügt dieses Bild. Die anfängliche Darstellung der Marie aber finde ich in "So wie du mich kennst" sehr gelungen, da ihr durchaus Eigenheiten gestattet wurden, und ich bin gespannt, welch Abgründe sich nun nach ihrem Ableben auftun werden.