Bemerkenswerter Erstling
Zuerst dachte ich, es wäre nur ein weiteres Buch über einen nicht mehr ganz jungen Mann, dem nicht so recht etwas gelingt im Leben. Aber da ist Stefan Zweig, an dem sich die Hauptfigur, Ben, buchstäblich abarbeitet und auf den er immer wieder Bezug nimmt. Wie Zweig ist auch Ben voller Zweifel, wie Zweig flieht auch Ben schließlich vor einem beginnenden Krieg in Europa nach Brasilien, wie Zweig ist auch Ben jüdischer Abstimmung und sieht sich in der Flucht in seinem jüdischen Erbe bestätigt. Das allein ist schon sehr interessant. Aber das Buch ist auch gut geschrieben – glaubwürdige Dialoge, Humor und Selbstironie. Und so entwickelt sich, zwischen der zukünftigen Exfrau mit den Kindern und der zukünftigen Ex-Freundin mit dem unsympathischen kleinen Sohn, zwischen der Schweiz und Brasilien eine wirklich gute Geschichte. Klare Leseempfehlung.