Flucht nach vorn

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irismaria Avatar

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Das Coverbild von Micha Lewinskys Buch "Sobald wir angekommen sind" mit dem Leopardenbild auf dem Cover macht mich neugierig. Es ist für mich überhaupt nicht klar, was für ein Buch es ist. Die Leseprobe verrät dann mehr: Es ist ein Roman über Angst, Krisen und die Herausforderung der Veränderung. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Schweizer Autor Ben Oppenheim, der aus Angst vorm Krieg in Osteuropa mit seiner Frau und Exfrau und den Kindern nach Südamerika flieht, aber seine neue Partnerin zurücklässt. Das Buch ist gut zu lesen und erfasst die diffuse Angst der Hauptperson vor einem Atomkrieg, der dann doch nicht eintrifft. Oppenheim ist Jude und auch wenn er die Religion nicht praktiziert, spielt seine jüdische Herkunft eine große Rolle für ihn. Wie sein Vorbild Stefan Zweig möchte er frühzeitig aus Europa fliehen bevor sich der vermeintliche Atomkrieg ausweitet. Seine Persönlichkeit ist interessant, er kann sich kaum in andere hinein versetzen und fühlt sich leicht angegriffen. Auch in Brasilien angekommen, fällt es ihm nicht leicht, sich auf die neue Situation einzulassen. Während seine Familie den Strand genießt, ist Ben in Gedanken in der Schweiz und bei seinen Beziehungen dort.