Schrullig

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Ein ganz besonderes Buch. Im Mittelpunkt steht der Schweizer Jude Benjamin Oppenheim, vor langer Zeit Bestsellerautor, der sich jetzt als Werbetexter über Wasser hält. Er lebt in Trennung von seiner Frau und seinen Kindern, hat eine Geliebte, kreist um seine Ängste und schafft es kaum, seinen Alltag zu organisieren. Immer wieder erklärt er sich seine Probleme mit der jüdischen Geschichte. Immer sind die Juden auf der Flucht. Nie sind sie angekommen. Und er erlebt diese Fluchtgedanken intensiv, als er die politische Lage - höchst aktuell die Bedrohung durch Kriege - als so gefährlich erlebt, dass er mit seiner Familie überstürzt nach Brasilien ausreist, dem Asyl seines verehrten Schriftstellers Stefan Zweig. Aber auch hier keine Lösung seiner Ängste. Was ist diese Person? Tölpel? Neurotiker? Clown? Immer wieder machen Ironie und Humor die Lektüre leicht. Ernst bleiben die Gedanken zur jüdischen Identität, die über Jahrhunderte durch Diskriminierung, Vertreibung und Verfolgung geprägt sind. Interessant, nachdenkenswert, dabei auch noch unterhaltsam.