Wenn der Weltkrieg droht...

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throki Avatar

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Ben Oppenheim ist ein Mann in seinen besten Jahren, wären da nicht die Ängste, die ihn umtreiben. Überall drohen schwere Krankheiten und nach dem Beginn des Ukrainekriegs steht die Drohung eines Dritten Weltkriegs auch im beschaulichen Zürich im Raum. Und neben allen diesen Ängsten jongliert Ben auch noch zwischen seiner Frau, den beiden Kindern und der Geliebten mit ihrem Sohn hin und her, das ist nicht einfach! So entschließt sich die Familie auf den Spuren von Stefan Zweig, den Ben sehr verehrt, nach Brasilien zu fliehen. Leider muss seine Geliebte Julia zurück bleiben.
Aber das erhoffte Paradies finden sie auch in Brasilien nicht, Ben scheitert mit seinem Egoismus, seiner Hypochondrie und seinen zahlreichen Problemen auch hier.
Das Buch ist witzig und tragisch und nimmt Ben sehr ironisch auf die Schippe. Seine Familie sieht er als Ursache allen Übels, hier war "Aufmerksamkeit eine Holschuld", wie es auf Seite 166 heißt und Ben ist nie über das Stadium des Aufmerksamkeit heischenden Kindes hinweggekommen. Manchmal möchte man ihn schütteln und ihn zwingen endlich erwachsen zu werden. Das alles ist herrlich beschrieben.
Ein echter Lesegenuss!