Zwischen absurder Fluchtgeschichte und Stefan Zweigs Fußstapfen
Wem gerne das Lachen im Halse stecken bleibt, liegt beim Humor von Micha Lewinskys Debutroman „Sobald wir angekommen sind“ genau richtig. In dem einem Moment möchte man den paranoiden Protagonisten Ben Oppenheim gerne packen und wachrütteln: Er solle endlich aufhören sich von seinen Ängsten treiben zu lassen. Auf der anderen Seite fühlt man sich gezwungen auch darüber nachzudenken, ob er persönlich nicht alles Recht dazu hat, seine Bestimmung in der Flucht zu suchen, sei es nun vor einem angeblichen Atomkrieg oder nur vor der eigenen Entscheidung zwischen der Ex-Frau und seiner frischen Liebe Julia.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich der Roman, der uns aus dem Alltag eines Schweizer Autors weg nach Brasilien führt, wo sein Ankommen zu einem Wechselspiel zwischen Exil, Urlaub und Recherchereise in den Fußstapfen Stefan Zweigs wird. Letztere sind – das mag den Lesenden klar sein und vielleicht irgendwann auch Ben – irgendwie zu groß angesichts der Bedingungen, unter denen der Autor der Schachnovelle Europa verlassen musste. Genauso ist es, wenn man an die Umstände denkt, unter denen Menschen heute mitten in Europa aber auch im Rest der Welt auf der Flucht sind. Deswegen braucht man schon ein dickes Fell, um über Bens Motive herzhaft lachen zu können.
Das trägt die Erzählung in der ersten Hälfte dann aber ganz gut, in der zweiten Hälfte droht mit dem aufkommenden Zweifel Bens, der sich vielleicht wie der Fahrer fühlt, dem nur Geisterfahrer entgegenkommen, der Schwung dieser Grundidee etwas verloren zu gehen. Es funktioniert aber insgesamt gut, wenn man realisiert, dass „Sobald wir angekommen sind“ ein sehr schlaues Buch ist.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich der Roman, der uns aus dem Alltag eines Schweizer Autors weg nach Brasilien führt, wo sein Ankommen zu einem Wechselspiel zwischen Exil, Urlaub und Recherchereise in den Fußstapfen Stefan Zweigs wird. Letztere sind – das mag den Lesenden klar sein und vielleicht irgendwann auch Ben – irgendwie zu groß angesichts der Bedingungen, unter denen der Autor der Schachnovelle Europa verlassen musste. Genauso ist es, wenn man an die Umstände denkt, unter denen Menschen heute mitten in Europa aber auch im Rest der Welt auf der Flucht sind. Deswegen braucht man schon ein dickes Fell, um über Bens Motive herzhaft lachen zu können.
Das trägt die Erzählung in der ersten Hälfte dann aber ganz gut, in der zweiten Hälfte droht mit dem aufkommenden Zweifel Bens, der sich vielleicht wie der Fahrer fühlt, dem nur Geisterfahrer entgegenkommen, der Schwung dieser Grundidee etwas verloren zu gehen. Es funktioniert aber insgesamt gut, wenn man realisiert, dass „Sobald wir angekommen sind“ ein sehr schlaues Buch ist.