Sophie lernt Pferdisch

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lisaliestgern Avatar

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Sophie lebt in einer fussballbegeisterten Familie, aber sie liebt Pferde. Ihr größter Wunsch ist ein eigenes Pflegepferd, der sich überraschend realisiert. Allerdings handelt es sich um ein "Problempferd" - Das Pony Socke hat bisher schlechte Erfahrungen mit den Menschen gemacht. Wird es in seinem neuen Stall besser?
Erst dachte ich, das ist mal wieder so ein Pferdebuch für Kinder, wie es so viele gibt, in dem sich Pferd und Mensch intuitiv perfekt verstehen und alles Friede-Freude-Eierkuchen ist. Aber dann fand ich es klasse, dass das nicht der Fall ist, und dass außerdem hier auch das Pferd, Socke, zu Wort kommt.
Die Geschichte finde ich gut. Ich habe nur zwei kleine Kritikpunkte:
Erstens denke ich, dass Pferd und Kind nicht so schnell und mit so wenig Anleitung so viel voneinander lernen können; da braucht es viel mehr Übung und Versuche und Fehlversuche. Ich habe zwar nicht besonders viel Ahnung von Pferden, aber es ist wohl nicht viel anders als beim Hundetraining, da geht es meistens auch nicht wie auf Knopfdruck.
Zweitens fand ich es grausam, wie Sophie unter Druck gesetzt wird. Sie muss aus Socke innerhalb kurzer Zeit und ohne dass ihre Schulnoten darunter leiden, mit wenig Hilfe von den Erwachsenen, schon gleich gar nicht von den Eltern, ein Reitpony machen. Wenn sie versagt, kommt Socke zum Metzger. So etwas mag in der harten Realität tatsächlich passieren, aber für ein kleines Kind, das das Buch vielleicht alleine liest, ist das sehr heftig.
Aber insgesamt gefällt mir das Buch sehr gut. Hier geht es nicht um harte Dressur, sondern um das Verstehen zwischen Mensch und Pferd.
Auch gut gefällt mir der theoretische, schön ausführliche Lexikobereich am Ende des Buches.
Die Illustrationen finde ich gut gelungen.