Esoterik im Design eines Fantasy-Games

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lulu Avatar

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Ich mag Bücher, die mir helfen, über meine Werte und Ziele nachzudenken, und die mich bei dieser Reise etwas an die Hand nehmen, durch strukturierte Fragen meinen Selbsterkenntnis-Prozess anleiten. Als mir das Buch in die Hände fiel, war ich positiv überrascht, dass es nicht so nüchtern mit Multiple-Choice-Blöcken und freien Zeilen für die Beantwortung der offen gestellten Fragen gestaltet ist.

Stattdessen wirkt es wie eine alte Schatzkarte, passend zum Segelschiff auf dem Cover. Den Weg zum selbst erfüllten Leben als Reise zu begreifen, ist ein Topos, der das Ganze in ein ansprechendes Bild verwandelt und in der Literatur vielfach anzutreffen ist. Auch die Erfassung der verschiedenen Charaktertypen als Helden war mal etwas Neues.

Aber je weiter ich mit meiner Lektüre vorankam, desto fremder wurden mir die Illustrationen, die einem Fantasy-Game zu entstammen scheinen. Und mein innerer Widerstand gegen dieses Buch wuchs, als ich aufgefordert wurde, mittels meiner Geburtsdaten und deren Quersumme meinen Heldentypus zu bestimmen und das Geheimnis meiner Orte in der Zeit: Mein Leben ist kein Fantasy-Game und noch viel weniger ein Ergebnis fremder Mächte oder mittels magischer Numerologie berechenbar. Meine Intention war Selbsterkenntnis und nicht die Entschlüsselung eines Wirkens geheimnisvoller magischer Mächte. Dass in diesem esoterischen Gefasel sogar die Bibel noch als ‚Quelle‘ missbraucht wird, hat mir dann endgültig den Rest gegeben. Weniger als 1 Stern kann ich leider nicht geben.