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Ein Thriller, der betroffen macht

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spaghettimonster Avatar

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Die isländische Autorin Yrsa Sigurdardottir ist bekannt für düstere Thriller, nicht selten sind Kinder dabei die wahren Opfer. Auch dieses Buch fängt mit einem schrecklichen Verbrechen an einer Schülerin.

Die Geschichte im Buch spielt zwölf Jahre nach diesem Ereignis. An einer Schule wird eine Zeitkapsel ausgegraben und neben den Schüleraufsätzen ist auch eine „Todesliste“ darunter. Noch in diesem Jahr sollen die Personen sterben, von denen allerdings nur die Initialen angegeben sind.

Wie im Vorgänger „DNA“ ermitteln Kommissar Huldar und Kinderpsychologin Freyja gemeinsam und versuchen den Verfasser der Liste zu finden. Diese Arbeit scheint recht unspektakulär und führt zunächst zu keinen nennenswerten Erkenntnissen. Für wirklich wichtige Arbeiten scheint Huldar aber auch nicht mehr herangezogen zu werden, da er seine leitende Position verloren hat und wenig beliebt im Kommissariat ist. Auch Freyja werden von ihrer Chefin Steine in den Weg gelegt.
Aber neben der Ermittlungsarbeit werden in dem Buch die privaten Probleme ausführlich beleuchtet. So sitzt Freyjas Bruder im Gefängnis und Huldar ist unglücklich verliebt. An diesen Stellen wird es manchmal etwas langatmig, für einen Thriller fehlt das Tempo. Mir hat es gefallen, denn hier wird der Alltag vieler Isländer gut beschrieben. Es ist durchaus hilfreich, „DNA“ gelesen zu haben, aber nicht notwendig. Wer Serien gern in der richtigen Reihenfolge liest, sollte dies hier auch tun, denn ich war bislang von allen Büchern der Autorin begeistert.

Im Verlauf des Buches fließt dann aber genug Blut und die Spannung steigt, denn es gibt tatsächlich Tote und auch genug Verdächtige. Am Ende gibt es doch noch einige Überraschungen, die ich so nicht erwartet hätte.

Spannend und sehr gut geschrieben, aber nichts für schwache Nerven.