Mutmachbuch

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wacaha Avatar

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Jessica Jackson ist 32 Jahre alt, erfolgreiche neue Chefredakteurin des Lifestyle-Magazins „Luxxe“, glücklich mit dem Juristen Johnny liiert – und bekommt plötzlich die schockierende Diagnose „Brustkrebs“. Zeitgleich findet sie heraus, dass Johnny sie betrogen hat. Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr wie es war und Jess Leben scheint in Scherben zu liegen. Während sie sich von Johnny trennt, sich auf die bevorstehende Chemotherapie vorbereitet, ihre Eizellen einfrieren lässt und die Diagnose verarbeitet schmieden ihre Freundinnen Hochzeits- und Familienpläne. Doch eines Tages lernt Jessica im Krankenhaus Annabel kennen. Die neue Freundin hat ebenfalls Krebs, jedoch bereits im Endstadium ohne Hoffnung auf Heilung. Dennoch gibt sie durch ihre positive Einstellung Jess Kraft und den Mut, jeden Moment des Lebens zu genießen. Jessica beginnt, offen mit ihrer Erkrankung umzugehen, schreibt eine Kolumne darüber und beginnt sogar das Online-Dating. Annabel überredet sie dazu jeden Tag zu leben, als wäre es ihr letzter. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Bruder Joe, der immer mit von der Partie ist und sich langsam zu jemandem entwickelt, der für Jessica mehr als nur ein Mitstreiter gegen die tückische Krankheit ist…

Wow, was für ein Buch! Laura Price ist es gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite voll mitzunehmen! Zum einen ist ihr das durch ihren wunderbaren Schreibstil gelungen, welcher nicht nur durch Wortwitz und anschauliche Beschreibungen, sondern vor allem auch durch die transportierten Gefühle überzeugt: Sämtliche Emotionen aus dem Buch waren so lebensecht beschrieben, dass ich mit den Figuren geweint, gelitten und gelacht habe. Ebenfalls absolut authentisch waren die zahlreichen Lebenssituationen, in denen ich mich wiedergefunden habe und die mich dementsprechend berührt und zum Nachdenken gebracht haben. Insbesondere durch Jessicas abgedruckte Kolumne habe ich mich angesprochen gefühlt und bin somit endgültig Jess-Fan geworden. Wobei wir direkt bei den Figuren wären: Laura Price hat sowohl Protagonist*innen, als auch Nebencharaktere facettenreich und liebevoll ausgearbeitet. Insbesondere die weiblichen Figuren sind mir dabei ans Herz gewachsen, allen voran natürlich Annabel. Ihre Einstellung trotz krassen Schicksals ist erfrischend und inspirierend und viele Menschen sollten sich ein Beispiel an ihr nehmen! Mir persönlich ist Joe leider etwas zu kurz gekommen und die Annäherung an Jess war für mich nicht hundertprozentig überzeugend, aber darauf lag ja nicht der Fokus.

Bewundernswert empfand ich insgesamt den Umgang mit dem schwierigen Thema Krebserkrankung und Tod. Der Autorin ist es ganz wunderbar gelungen, mit einem positiven, lebensbejahenden Blick auf dieses Thema zu schauen ohne ihm seine natürliche Ernsthaftigkeit zu nehmen. Deshalb ist für mich „Solange es kein Morgen gibt“ kein Buch über Krankheit und Trauer. Vielmehr ist es ein Buch über das Leben, über Freundschaften, Liebe und das Hier und Jetzt – und vor allem ist es wahnsinnig inspirierend und Mut machend!