Dystopische Pflanzenwelt

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salmar Avatar

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Nova ist sechzehn, aber ihr Leben ist alles andere als gewöhnlich: Allein mit ihrem besten Freund Finn lebt sie im obersten Stockwerk eines verlassenen Hochhauses und pflegt einen kostbaren Garten auf dem Dach. Ihr Zuhause ist eine Oase inmitten einer zerstörten Welt und es gibt keinen Kontakt zu anderen Menschen – bis eine Krankheit ihre Pflanzen befällt und sie gezwungen sind, den Weg nach draußen zu wagen.

Die Grundidee zum Buch fand ich schon im Klappentext superinteressant: Eine dystopische Welt, in der Pflanzen von besonderer Bedeutung sind, zum einen. Und zum anderen ein Mädchen, das praktisch allein ums Überleben kämpfen muss. Beide Themen stehen im Buch auch tatsächlich im Zentrum der Geschichte.

Nova ist eine sympathische Protagonistin: praktisch veranlagt, mutig und ihre Verbindung zu Pflanzen ist so intensiv, dass sie schon fast etwas von Magie hat, was ich sehr faszinierend fand. Allerdings hätte ich sie – vom Verhalten und ihren Gedanken – weitaus jünger als sechzehn eingeschätzt, was aber auch an ihrer Isolation seit ihrer Kindheit liegen mag.

Bei der Umsetzung bin ich etwas zwiegespalten: Einerseits fand ich die Welt unheimlich spannend, vom Hochhaus Turris bis hin zu Solartopia selbst. Man hatte das Gefühl, selbst vor Ort zu sein und ich konnte mir diese zukünftige Welt richtig gut vorstellen. Andererseits hätte ich mir aber viel mehr Zeit bei der Entwicklung gewünscht und die Beziehungen zwischen den Figuren waren mir etwas zu simpel gestrickt. Die Altersempfehlung des Verlags ist allerdings ab 12 Jahren und unter diesem Gesichtspunkt liegt es wohl eher an meinen falschen Erwartungen.

Alles in allem fand ich die Grundidee der Dystopie sehr interessant und die Autorin erzählt hier eine wirklich spannende und packende Geschichte. Zwar hätte ich mir noch etwas mehr Komplexität gewünscht, aber jüngeren Lesern ab 12 Jahren würde ich es in jedem Fall uneingeschränkt empfehlen.