Dystopischer Jugendroman mit faszinierender Protagonistin

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hapedah Avatar

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Seit dem Tod ihrer Mutter von zehn Jahren lebt die sechzehnjährige Nova allein mit ihrem besten Freund Finn in den oberen Etagen eines Hochhauses, alles was sie zum Überleben benötigen, pflanzen sie auf dem Dachgarten an. Denn am Boden gibt es schon lange kein Leben mehr, giftiger Smog überzieht die Erde und hat den Großteil der Menschheit ausgerottet. Als der schwarze Nebel ansteigt und droht, Novas Pflanzen zu vergiften, muss sie sich mit Finn auf eine gefährliche Reise in die fernen Berge begeben - doch dann finden sie Solartopia, eine Stadt in der andere Menschen leben und die anscheinend im Einklang mit der Natur existiert. Doch als sie den Piloten Jett kennenlernt, der seinen verschwundenen Vater sucht, muss Nova erkennen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

"Solartopia – Am Anfang der Welt" von Victoria Hume ist der Auftaktband eines utopischen Zweiteilers, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Die Protagonistin Nova war mir sofort sympathisch, ihre Gabe mit Pflanzen kommunizieren zu können, finde ich faszinierend und ihre zupackende Art hat mich für sie eingenommen. Die Geschichte wird in der ersten Person aus ihrer Perspektive erzählt, deshalb war ich emotional immer an Novas Seite und hatte sehr bald den Eindruck, sie bereits gut zu kennen. Vom Verlag wird dieser Roman für Leser ab zwölf Jahren empfohlen, diese Einschätzung entspricht ganz meinem Empfinden. Da ich selbst bereits deutlich älter als die Zielgruppe bin, neige ich dazu, einige Aspekte der Handlung kritischer zu hinterfragen, z.B. fand ich Finn sehr schwammig charakterisiert, was mich in der ersten Buchhälfte öfter gestört hat. Als später sein Geheimnis gelüftet wird, habe ich das besser verstanden, dennoch könnte ich mir vorstellen, dass auch Jugendliche an diesen Stellen zunächst etwas irritiert sein werden.

Der Schreibstil hat mich leicht durch das Buch gleiten lassen, für meinen Geschmack war auch die Spannung genau richtig dosiert. Die Autorin greift außerdem ein wichtiges Umweltthema auf, in Novas Welt hat es die Menschheit geschafft, sich selbst beinahe vollständig auszurotten - die wenigen Verbliebenen müssen Wege finden, auf der schwer geschädigten Erde weiterhin zu überleben. Da es noch einen Fortsetzungsband geben wird, blieb das Ende natürlich offen und ich freue mich schon darauf, auch den zweiten Teil zu lesen, sobald er erschienen ist. Insgesamt habe ich mich von dieser Jugendfantasy-Geschichte wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Am Anfang hätte ich mir ein paar mehr Erklärungen zu Novas Umgebung gewünscht, dennoch hat mich die Geschichte schnell gefesselt und bis zum Ende nicht mehr los gelassen, den spannenden Auftaktband empfehle ich gern weiter.