Geschichte einer dramatischen Flucht

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honeymilky Avatar

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Ich bin sehr hin und her gerissen was diesen Roman betrifft.
Rein thematisch ist dies ein ganz wichtiges Buch, welches einem klar macht, wie es ist, auf der Flucht zu sein und was es bedeutet, wenn Familien auseinander gerissen leben müssen. Dafür würde ich glatt 5 Sterne vergeben.
Die Umsetzung des Autors hat mir wiederum nicht besonders gefallen.
Ich kann kein Spanisch. Im Text werden allerdings für mich viel zu viele spanische Begriffe und Redewendungen verwendet. Ich frage mich, warum man diese nicht mit übersetzt hat oder zumindest in Fußnoten erklärt? Ich habe erst etwas später herausgefunden, dass es am Ende des Buches ein Glossar gibt, wo die Wörter nachgeschlagen werden können. Die Suche der einzelnen Wörter empfand ich als sehr mühselig und hat meinen Lesefluss und meine Freude am Lesen doch ziemlich beeinträchtigt.
Insgesamt waren mir die Ausführungen des Autors auch oft zu detailliert und ich habe mich zwischendurch gefragt, ob er sich wirklich an so viele Einzelheiten genau erinnern konnte, zumal er auf der Flucht ja noch ein Kind gewesen ist. Zeitweise war mir alles zu langatmig beschrieben.
Nichts desto trotz ist das Thema hochbrisant und interessant. Man lernt beim Lesen, was es eigentlich bedeutet auf der Flucht zu sein. Ich kann mir nun etwas besser vorstellen, welche Gefahren und Entbehrungen diese Menschen für ein besseres Leben auf sich nehmen.
Allerdings blieb der Schreibstil erstaunlich sachlich und emotionslos, was ich sehr bedauere.
Erwähnen möchte ich noch das schöne Cover, welches mich wirklich angesprochen hat.
Fazit: Das Buch regt zum Nachdenken an, ist aber anstrengend zu lesen und etwas langweilig an manchen Stellen.