Ich hatte mir so viel mehr erhofft

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thomasitom Avatar

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Ich liebe ja Norwegen! Die unberührte Natur, die beeindruckenden Fjorde, die kleinen Dörfer und Städtchen mit den gemütlichen Holzhäusern in den Fjorden... Erst letztes Jahr war ich auf Kreuzfahrt am Polarkreis unterwegs und habe es zum ersten Mal zum Nordkapp und nach Spitzbergen geschafft. Und es war einfach atemberaubend schön!

Deswegen habe ich mich total gefreut, dass die Northern Hearts-Reihe von Rebekka Weiler in Norwegen angesiedelt ist. Leider hat man davon aber nicht viel bemerkt. Klar, die Story spielt in Drammen und Oslo und gelegentlich wurde auch mal ein Fjord kurz erwähnt. Aber abgesehen davon war das Setting komplett austauschbar, was ich extrem schade fand, da hier so viel Potenzial für bildliche Landschaftsbeschreibungen gewesen wäre.

Abgesehen davon fand ich den Schreibstil aber sehr flüssig und angenehm. Erzählt wird die Story abwechselnd aus Sicht von Freya und Emil, mit kurzen Rückblenden zu den Drillingen alle paar Kapitel, was mir gut gefallen hat. Auch fand ich Freya und Emil sympathisch. Die Nebencharaktere wie die Freunde der beiden blieben aber leider total oberflächlich, austauschbar und zum Teil unsympathisch.

Leider bin ich aber nicht wirklich in die Geschichte reingekommen, da sie mir viel zu konstruiert war und sich nicht natürlich angefühlt hat. Zuerst gab es die Suspense-Storyline um den Laptop und die Videos – als sie dieses Rätsel jedoch nicht lösen konnten, wurde das Thema bis zum Ende des Buchs einfach nicht mehr wirklich erwähnt. Stattdessen ging es nur noch um die sich anbahnende Romanze zwischen Freya und Emil, die für mich nicht wirklich gepasst hat, und den Einbruch, bei dem ich sofort eine Ahnung hatte, wer hier warum dahintersteckt. Diese Ahnung hat sich dann auch bestätigt. Außerdem fand ich etwas unrealistisch, wie lange es gedauert hat, bis Freya ihre neue Haustür bekommen hat.

Alles in allem musste ich mich leider oft dazu zwingen, "Somebody to Love" weiterzulesen, da es mich einfach nicht gecatcht hat.