Der Weg zum Verbrechen

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gormflath Avatar

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Erin scheint mit Mark das perfekte Glück gefunden zu haben. Auf der Trauminsel Bora Bora verbringen sie während ihrer Flitterwochen ein paar unbeschwerte Tage – bis sie bei einem Tauchausflug eine Tasche mit wertvollem Inhalt finden. Schnell einigen sich Erin und Mark darauf, den Inhalt für sich zu behalten und alle Spuren zu verwischen. Nach ihrer Rückkehr nach London zieht ihr Geheimnis sie bald in einen reißenden Abgrung. Die beunruhigenden Vorfälle häufen sich und Erin weiß bald nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann.
Das Romandebüt von Catherine Steadman beginnt mit einem heftigen Prolog und zieht den Leser gleich in einen Sog. Anschließend wird aus Erins Sicht berichtet, wie es so weit kommen konnte.
Trotz aller Schwierigkeiten ist das junge Paar eng miteinander verbunden, doch nach und nach häufen sich auf beiden Seiten die Geheimnisse. Nicht immer lassen sich die Handlungen der Protagonisten nachvollziehen, besonders Erins Verhalten zeigt Leichtsinn und Naivität. So passieren Fehler, aber Mark erweist sich immer wieder als starker Charakter.
Erin ist Dokumentarfilmerin und dreht einen Dokumentarfilm über Sträflinge, die bald das Gefängnis verlassen werden. Sie begleitet die Häftlinge während ihrer Entlassung und bekommt so per Zufall an Kontakte, die gesetzestreue Bürger tunlichst meiden würden. Kurzweilig baut die Autorin Ereignisse aus der Vergangenheit ihrer Protagonisten in ihre Erzählung ein. Die Geschichte reißt trotz langsamen Erzähltempo mit, alles scheint möglich. Spannend wirkt auch der gesellschaftskritische Aspekt, was Reichtum und Geld aus Menschen machen kann.
Leser, die psychologische Spannung mögen, sind hier gut aufgehoben.