Im Sog des Lesens

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seitenwende Avatar

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Es ist so schön, wie die Autorin im Präsens schreibt. Man ist einfach mit dabei, und das in gut passenden Worten, die leicht daherkommen.

Wie heißt es doch so schön? „Meine Mittjahresvorsätze sind nicht besonders ungewöhnlich. Das Übliche halt: mehr lesen, weniger fernsehen, effizienter arbeiten, mehr Zeit mit lieben Menschen verbringen, besser essen, weniger trinken, glücklich sein.“

Das Mehrlesen wird hier zum Weiterlesen: Wie geht es weiter? Was ist passiert? Warum ist der Ehemann tot?

Anfangs könnte man meinen, es sei ein Sachbuch, wenn gefragt wird, wie lange es dauert, ein Grab auszuheben. Aber das ist es nicht. Es wird weiter erzählt und fast ist man mit dabei beim Ausheben. Diese Tätigkeit ist schwierig, aber das Lesen ganz und gar nicht und so kommt es, wie es kommt: das Grab wird nicht so groß, aber der Sog zu lesen wird immer größer und größer und größer und die Spannung wächst.

Endlich lernen wir dann auch den Ehemann ein wenig kennen; er bekommt einen Namen: Mark. Und irgendwann hat auch die Ich-Erzählerin einen Namen. Und es wird weiter erzählt, über Mark, über Erin und die Spannung wächst,...

Also: das Buch nicht weglesen, sondern sich dem Sog des Lesens hingeben. Schwergefallen ist es mir nicht.