Langatmig und unglaubwürdig

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rinoa Avatar

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Während einer Bootstour in ihren Flitterwochen stoßen Erin und Mark auf ein abgestürztes Kleinflugzeug sowie eine Tasche mit wertvollem, brisantem Inhalt. Nach einigem Hin und Her beschließen sie, die Tasche zu behalten und setzen so Ereignisse in Gang, die sich bald nicht mehr kontrollieren lassen.

Der Prolog hat mich absolut umgehauen, er nimmt ein wenig das Ende vorweg und ich war sofort neugierig, wie es dazu kommen konnte und was in der Zwischenzeit passiert ist.
Der Sprachstil hat mir anfangs sehr gut gefallen, das Buch ist erfrischend geschrieben und leicht zu lesen, der Leser wird persönlich angesprochen, als würde man wirklich eine Geschichte erzählt bekommen.
Diese kommt allerdings lange nicht richtig in Fahrt, es passiert kaum etwas, sondern Erin ergeht sich hauptsächlich in den Planungen für die Hochzeit, der Beschreibung ihrer Arbeit als Dokumentarfilmerin sowie Marks Jobverlust. Es ist nicht direkt langweilig, aber recht unspektakulär und die Spannung lebt vor allem aus den Ausführungen im Prolog weiter und der Frage, was alles miteinander zu tun hat.

Normalerweise mag ich Bücher in Ich-Form, hier gingen mir die ständigen Wiederholungen („Ich meine…“, „Ich schätze…“, „…, nicht wahr?“) irgendwann auf die Nerven.
Auch Erins Gedankengänge und ihre Beweggründe konnte ich oft nicht nachvollziehen. Auf der einen Seite ist sie recht naiv und ängstlich und glaubt alles, was man ihr sagt, auf der anderen Seite passt ihr Verhalten so gar nicht dazu und sie mausert sich relativ schnell nach dem Fund der Tasche von einer einfachen Dokumentarfilmerin zur (Halb-)Kriminellen. Und das alles dank Google.
Mark bleibt in der ganzen Geschichte dagegen eher blass und da er quasi nur aus Erins Sicht beschrieben wird, konnte ich mir kein klares Bild von ihm machen.

Obwohl durch den Prolog schon einiges vorweggenommen wurde, hat mich der Schluss zwar doch etwas überrascht, den insgesamt eher negativen Gesamteindruck konnte er allerdings nicht wettmachen.