Mysteriös und mitreißend

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lunamonique Avatar

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„Something in the Water – Im Sog des Verbrechens“ ist das Romandebüt von Autorin Catherine Steadman. Auf ihrer Hochzeitreise machen Mark und Erin eine schicksalhafte Entdeckung.

Flitterwochen auf Bora Bora. Mark ist ausgebildeter Taucher. Trotz ihrer Ängste hat sich Erin vorgenommen, ihn auf den Tauchausflug zu begleiten. Das Wracktauchen hat ein paar Überraschungen parat. Mark und Erin geraten in eine ungewöhnliche Situation, die eine schnelle Entscheidung erfordert.

Der Einstieg verrät zu viel. Spannender wäre es gewesen, wenn diese erschreckenden Informationen bis zum Ende offen geblieben wären. Die Geschichte wird aus Erins Sicht erzählt. Persönliche Ansprachen ermöglichen zusätzlich Nähe zum Geschehen. Gut inszeniert ist die Paaridylle. Mark und Erin sind trotz aller Schwierigkeiten eng miteinander verbunden und sich gegenseitig eine Stütze. Die große Liebe ist greifbar. Marks Welt wird erschüttert. Nach und nach Häufen sich die Geheimnisse auf beiden Seiten der Hauptfiguren. Für Atmosphäre sorgt die Bora-Bora-Traumkulisse in den Flitterwochen. Nicht immer sind die Handlungen der einzelnen Charaktere nachzuvollziehen. Besonders Erin beweist viel Naivität und Leichtsinn. Bald gerät alles aus den Fugen und die Kittversuche machen Manches schlimmer. Fehler passieren. Mark ist der Fels in der Brandung. Trotz langsamem Tempo durch Erins Gedankengänge und die Spekulationen der Hauptfiguren reißt die Geschichte mit. Auslöser und undurchsichtige Hintergründe sind originell. Mit Erins Job wird zusätzlich eine lauernde Gefahr geschaffen. Wer sind die Gegner? Mit der Entdeckung auf Bora Bora schwindet die Sicherheit. Alles ist möglich. Das Rätselhafte bildet den roten Faden. Ausweglosigkeit und Machtlosigkeit nehmen zu. Im letzten Buchdrittel nimmt der Thriller Fahrt auf. Die Auflösung zum Schluss ist nicht so packend wie erwartet. Beim Plot wurden Möglichkeiten verschenkt. Trotzdem hat die Story Intensität, und eine Nebenfigur mit Persönlichkeit sticht heraus.

Die Perspektive der Coverszene ist gut gewählt. Der Titel wird perfekt in Szene gesetzt. Die Farben unterstreichen das Düstere, Mysteriöse. „Something in the Water – Im Sog des Verbrechens“ fesselt mit einer wachsenden Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Mehr Raffinesse beim Plot, mehr Spannung und überraschende Wendungen wären drin gewesen. Zusammenspiel und Intensität sind gelungen.