Nicht so ganz überzeugend

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minijane Avatar

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Zu Beginn des Buches schaufelt Erin ein Grab, ein Grab für ihren Ehemann. Die Autorin Catherine Steadman scheint somit das Ende dieser Geschichte an den Anfang zu stellen, denn nach dem etwas verstörenden Prolog wird die Uhr um 3 Monate zurückgestellt und zu dieser Zeit ist Erin total verliebt und kurz davor diesen Mann zu heiraten.

Erin und Mark sind ein Traumpaar. Er ist erfolgreicher Investmentbanker, sie dreht beruflich Dokumentarfilme. Es ist genug Geld da eine pompöse Hochzeit zu planen mit anschließenden Flitterwochen auf der Luxusinsel Bora Bora. Leider verliert Mark kurz vor der Eheschließung seinen Job. Trotzdem halten die Beiden an ihrer Hochzeitsreise fest, kürzen sie nur ein wenig. Als sie bei einem Tauchgang eine Entdeckung machen, und eine verhängnisvolle Entscheidung treffen gerät ihr Leben aus den Fugen, und das Ehepaar entwickelt eine kriminelle Energie, bei der man ahnt, dass es nicht gutgehen kann.

Die Protagonistin Erin, die die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt ist einerseits durchaus clever, auf der anderen Seite hätte ich sie oft schütteln mögen, so abstrus und naiv ist ihr Handeln.

Catherine Steadman schreibt in ihrem Debüt flüssig und unterhaltsam aber so richtig spannendes Gänsehautfeeling, dass für mich zu einem Thriller dazugehört, gab es fast gar nicht. Auch das Ende war schon aufgrund des Prologs, der für mich einiges vorweg genommen hat einigermaßen vorhersehbar.
Die Vorbereitungen für den Dokumentarfilm fand ich interessant, sollte dieser sich doch ausgerechnet mit Häftlingen beschäftigen, die Erin noch im Gefängnis interviewen wollte und dann später nach ihrer Freilassung noch einmal.

Insgesamt hat mich der Thriller nicht wirklich überzeugt. Die Charaktere sind für mich nicht sehr glaubwürdig. Titel und Klappentext suggerieren eine Story, die sich hauptsächlich auf der Südseeinsel Bora Bora abspielt. Tatsächlich ist Bora Bora nur relativ kurz im Zentrum des Geschehens. Der Geschichte fehlte außerdem für einen Thriller deutlich die Spannung. Ich denke man kann dieses Buch lesen, man verpasst aber auch Nichts, wenn man es nicht liest.