Brüchige Fassaden

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violettera Avatar

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Cover und Titel suggerieren einen leichten, frischen Sommerroman über ein Familientreffen am See, wo die Eltern, beide in erfolgreicher Stellung an der Cornell University, ein kleines Sommerhaus besitzen. Die inzwischen erwachsenen Söhne halten mit ihren Partner*innen an der Tradition fest, sich alljährlich hier zum Familienurlaub zu treffen. Aber das Holzhäuschen ist mit seinen Besitzern in die Jahre gekommen, vieles ist brüchig geworden. Und nun jagt ein Schock den Nächsten: Die Eltern haben ohne Wissen der Söhne beschlossen, das Haus zu verkaufen. Dann ertrinkt auch noch ein kleiner Junge im See, obwohl einer der Söhne einen Rettungsversuch unternimmt und sich dabei selbst verletzt. In kurzen Kapiteln, die jeweils aus der Perspektive der betreffenden Person erzählt werden, erfahren wir nach und nach, welche haarsträubenden Geheimnisse die einzelnen Familienmitglieder belasten: verschwiegene Todesfälle, Ehebruch, bedrohliche Erkrankungen, Drogen, Alkoholismus und dergleichen mehr. Das ist alles gut beobachtet und präzise geschildert, mit allerhand gefährlichen Situationen spannungsvoll angereichert. Der Roman liest sich leicht, man hat die Verfilmung schon beinahe vor Augen, samt Happy End: „Die Welt ist voller Wunder und Liebe.“