Intakte Familien gibt es wohl nicht

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Von außen betrachtet dürfte Familie Starling wie eine intakte und glückliche Familie aussehen. Die Eltern kurz vor der Pension, die beiden erwachsenen Söhne jeweils in glücklicher Partnerschaft, alle verstehen sich gut und sehen sich zwar nicht ständig, aber doch regelmäßig. Doch dann kommt das lange Wochenende im Sommerhaus und nach und nach werden die Abgründe und Geheimnisse aller Familienmitglieder aufgedeckt. Und davon gibt es mehr als genug! Jede und jeder hat sein Päckchen zu tragen, doch innerhalb dieser 3 Tage, die David James Poissant in seinem Buch beschreibt, bricht die scheinbar heile Welt zusammen und alles wird nach außen gespült.
Was im ersten Moment vielleicht übertrieben klingt, fühlt sich beim Lesen aber absolut realistisch an. Man hat nicht das Gefühl in einer schlechten Telenovela zu stecken, sondern bei jedem Übel, jedem Geheimnis das ans Licht kommt, nickt man nur und denkt sich: Krass, aber ja, das passt.
Und im Endeffekt kann man durch die Lektüre doch wieder nur Lernen: Lügen haben kurze Beine. Und gerade innerhalb der Familie ist es doch unerlässlich, miteinander zu sprechen und ehrlich zu sein. Auch wenn Ehrlichkeit weh tun kann. Aber erst nach vielen Jahren von einem Geheimnis zu erfahren tut noch viel mehr weh.