Undurchsichtig, mysteriös und unglaublich spannend

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biest Avatar

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Inhalt:

Der vierjährige Billy Nilsson jagt im Garten seines Elternhauses einem Kaninchen hinterher – und verschwindet. Wie vom Erdboden verschluckt an diesem lauen Sommerabend. Die Polizei sucht vergeblich nach dem Kind und legt den Fall schließlich zu den Akten. Billys Familie zerbricht an dem Verlust.
Zwanzig Jahre später, inzwischen Therapeutin, kehrt Billys Schwester Vera in das Dorf ihrer Kindheit zurück. Zu verstörend sind die Details, die ihr Isak, ihr neuer Patient, über einen verschwundenen Jungen berichtet hat. Seine Schilderungen erinnern Vera stark an den Fall ihres kleinen Bruders. Könnte er noch am Leben sein?
Um endlich Gewissheit zu haben, will Vera auf eine Faust herausfinden, was sich damals zugetragen hat – und stößt auf eine Mauer des Schweigens.

Meine Meinung:

Anders de la Motte versteht es, seine Leser von der ersten Seite an zu fesseln.
Er nimmt den Leser mit in den Sommer 1983, in dem sich das Szenario des Schreckens abgespielt hat.
Noch mehr Spannung wird dadurch aufgebaut, dass sich die kurzen Kapitel immer abwechseln. Eines im Sommer 1983, daurauf folgt dann wieder eins in der Gegenwart.
So kann man mit dem Lesen kaum noch aufhören, denn fast jedes Kapitel endet mit einem richtig fiesen Cliffhanger.

Vera, jetzt Veronica, Therapeutin und Billys ältere Schwester, leidet noch immer sehr unter dem Verlust. Man spürt deutlich, dass sie von den Geistern ihrer Kindheit getrieben wird. Sie wirkte in der ganzen Story leicht labil auf mich und ich rechnete jeder Zeit mit einem völligen Zusammenbruch. Auf der anderen Seite ist sie trotz allem eine starke und kluge Frau. Sie begibt sich auf die Suche nach Billy und dem, was damals wirklich geschah.

Man versucht natürlich sich immer selbst vorzustellen, was damals passiert sein könnte. Der Leser bekommt auch hier eine leichte Richtung gewiesen und es werden kleine Hinweise gestreut.
Was mich dann aber am Ende erwartete, darauf war ich nicht vorbereitet.
Spannend von Anfang bis Ende, undurchsichtig, mysteriös und unglaublich spannend.

Die Beschreibungen des Autors fand ich absolut klasse. Man konnte sich alles super vorstellen, sehr bildhaft und detailliert.
Auch der Schreibstil war sehr angenehm und ließ sich flott lesen.
Das Cover mutet bereits unheimlich an. Es ist düster und neblig. Genau wie auf dem Cover, so liegt auch die Vergangenheit im Nebel. Von daher passt es perfekt zur Story.

Fazit:

Eine klare Leseempfehlung für alle Fans skandinavischer Krimis. Auch dieser hier ist wieder super atmosphärisch und ähnelt einer Reise nach Schweden.