Eine kurze Reise

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evelynm Avatar

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Das sonnige und verspielte Cover mit den kleinen gepackten Koffern und den Blumen macht sofort gute Laune und Lust auf eine „Sommerreise“. Sara und Jessica sind beste Freundinnen seit ihrer Jugend und dabei sehr unterschiedlich: Sara, Reisereporterin, geschieden mit 3 erwachsenen Kindern und Jessica, erfolgreiche Buchautorin und unglücklich in einer jahrelangen Affäre.

Von Schweden in die Toskana … mit dem Motorrad, das sie für ihren Ex-Mann verkaufen soll … auf den Spuren ihrer eigenen Vergangenheit …

Sara ist gerade dabei, die Scheidung von ihrem Mann zu bearbeiten und wird von ihrer besten Freundin Jessica liebevoll unterstützt. Da fällt ihr ein Werbeprospekt über DAS Schloss in der Toskana in die Hand, das eng mit ihrer Familie verbunden ist. Es weckt Erinnerungen an einen lange zurückliegenden Verrat an ihrer Familie. Und beim Ausräumen des gemeinsamen Hauses stößt sie auf ihre früheren Reiseberichte, während sich Jessica halbherzig auf ein Autorentreffen in Malmö vorbereitet. Sie steckt in einer Schaffenskrise und das bringt Sara unter anderem auf die Idee, mit Jessica einen Motorradtrip in die Toskana zu unternehmen. Obwohl Jessica gar nicht begeistert ist, packt sie schließlich ihren Rucksack. Sara verkauft das Motorrad ihres Exmannes Danne kurzerhand an sich selbst. Natürlich für einen wesentlich niedrigeren Preis. Auf ihrer Fahrt von Stockholm nach Dänemark begegnet ihnen eine Gruppe Motorradfahrer, als Sara und Jessica plötzlich ohne Benzin auf der Straße stehen bleiben. Einer aus der Gruppe, er nennt sich Texas, nimmt Sara zwar zur nächsten Tankstelle mit, lässt sie dort aber einfach stehen. Schließlich kommt es zu einem Streit zwischen Sara und Jessica und ihre Wege trennen sich noch weit vor Italien.

Bis zur Mitte des Buches habe ich gehofft, dass sich etwas tut … vergeblich. Die Geschichte kommt sehr leicht, aber auch nicht besonders aufregend daher. Die Lebensgeschichte der beiden Freundinnen Sara und Jessica wird immer wieder beleuchtet und ist nicht nur interessant, sondern auch problembeladen. Die erste Hälfte der „Sommerreise“ liest sich wie ein Gute-Laune-Buch, in dem zwei Freundinnen ihrem Leben in Stockholm davon fahren, nicht aber ihren Problemen und ihrer Vergangenheit. Auf die von mir erhoffte, rasante und unterhaltsame Reise in den Süden läuft es allerdings erst einmal nicht hinaus.

Erst in der zweiten Hälfte der Geschichte wird es turbulent: erzählt wird von wahrer Freundschaft, Liebe, Hass, Lügen, Verrat, Enttäuschung, Sehnsucht, Fehler … Leider hat es mich dann aber nicht mehr gepackt.

Für die Figuren konnte ich mich nicht wirklich erwärmen, schon gar nicht für den arroganten und niederträchtigen Eros samt Schwester Charlotta. Am meisten hat mich Maria berührt. Ich finde, dass die eigentliche Reise von Schweden in die Toscana zu kurz kommt. In der Leseprobe klang es nach einem tollen Abenteuer, wenn 2 Frauen sich auf dem Motorrad auf den Weg machen. Alles in Allem hat für mich der Roman nicht das erfüllt, was die Leseprobe versprochen hatte.