Eine Familiengeschichte voller Emotionen

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dicketilla Avatar

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Vier Schwestern, Doro, Yella, Helen und Amelie, sich in den Jahren fremd geworden, finden sich nach 20 Jahren an dem Ort ihrer einst glücklichen Kindheit wieder. Einem Ort, an der holländischen Nordseeküste, an dem ihr Vater einst durch einen Unfall ums Leben kam. Alle fragen sich, aus welchem Grund ihre Mutter gerade dort ein Familientreffen einberuft. Die Erinnerungen an diese einst glückliche Zeit, nach der sie ihre Chatgruppe Sommerschwestern nannten, tauchen immer wieder auf. Aber auch das nicht gerade gute Verhältnis zur Mutter empfindet und verarbeitet jede anders. Besonders Yella leidet nach all den Jahren noch immer unter den ständigen Verletzungen, ihrer Mutter nie etwas recht zu machen.

Monika Peetz besitzt die Gabe, ihren Roman voller Leben zu füllen. Beschreibungen der Landschaft, Gefühle der Protagonisten wirken so echt, dass man sich sofort an den Ort des Geschehens befindet. Sich den Schwestern nah fühlt, gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit. Vielleicht ist ihre Fähigkeit Drehbücher zu schreiben ein Vorteil, die Bilder zu erschaffen, die ihren Geschichten so guttun. Sie lässt uns die Welt der Geschwister durch die Augen und Erinnerungen von Yella und Amelie erzählen. Helen die ehrgeizige Wissenschaftlerin, ihre Zwillingsschwester Amelie ständig auf der Flucht vor sich selbst, Doro eine anerkannte Kostümbildnerin und Yella eine Officemitarbeiterin, bieten genügend Stoff für diese besondere Familiengeschichte.

Es gab zwar Passagen, die mir etwas langatmig erschienen, was aber dem Lesefluss nicht hinderlich war. Es ist ein Buch, dem man sich unvorbereitet widmen kann, den Spuren unterschiedlicher Charaktere folgt, die auf der Suche nach ihrem Platz in der Familie sind, ihre eigenen Geheimnisse langsam offenbaren, zueinander finden