Familiengeschichte garniert mit Spannung, Witz und Melancholie

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Sommerschwestern

Familiengeschichte garniert mit Spannung, Witz und Melancholie

Früher sind sie jedes Jahr an die Nordsee gefahren. Inzwischen haben sich die vier Schwestern auseinandergelebt. Der Vater ist tot. Zur Mutter hat jede von ihnen eine andere Beziehung. Unverhofft kommt da die Einladung zu einem Familientreffen in Holland. In eben jenen Ort, wo die Familie damals ihre Ferien verbrachte und der Vater tödlich verunglückte. Sofort stellt sich die Frage, was es mit dieser Zusammenkunft auf sich hat. Warum wünscht die Mutter sich ein Wiedersehen mit allen?

Die Autorin, Monika Peetz, führt die Charaktere charmant und liebevoll ein. Immer wieder wechselt sie die Perspektive. So kommt man jeder Schwester nah und hat gleichzeitig den allumfassenden Überblick. Doch hauptsächlich ist es Yella, aus deren Sicht sich die Geschichte entfaltet. Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst, die sie unweigerlich in die Vergangenheit katapultiert.

Die große Stärke des Romans liegt in der detailgenauen Beschreibung. Monika Peetz gelingt es, ein so genaues Bild zu zeichnen, dass man sich mittendrin fühlt. Als Leser und Leserin kann man die Nordseeluft förmlich riechen, wenn Yella mit ihrer Schwester nach der Ankunft zum ersten Mal zum Meer geht. Auch die Gefühlswelt der Protagonisten beschreibt sie auf sehr einfühlsame Art und Weise. So kann man tief eintauchen in die Handlung. Ein wenig schimmert auch die Drehbucherfahrung der Autorin durch. Insbesondere am Ende wirkte es fast wie die Beschreibung eines Films.

Mir hat das Lesen der „Sommerschwestern“ sehr viel Freude bereitet. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Von mir bekommt das Buch die höchste Wertung von fünf Sternen.