Wieder vereint am Ferienort

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Die Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie treffen sich nicht mehr oft und haben einander ein wenig aus den Augen verloren. Sie erkennen jedoch schnell, wie wenig sie im Grund voneinander wissen, als ihre komplizierte Mutter eine Familienkonferenz in den Niederlanden einberuft. Und das ausgerechnet an jenem Ort ihrer früheren gemeinsamen Ferien, an dem ihr Vater tödlich verunglückt ist. Jede reagiert unterschiedlich auf die Ankündigung ihrer Mutter. Doch keine von ihnen hat auch nur im Geringsten erwartet, was schließlich auf sie zukommt.
Die deutlichste Figur ist Yella, von den andern Frauen erfährt der Leser nicht so viel. Das ist schade, denn als Erzählerin sehe ich Yella nicht. Deshalb erscheint mir zum Beispiel ein wenig mehr Licht auf Helen geraten. Auch über die Mutter möchte ich mehr wissen. Aber dann wäre der Roman wohl ausgeufert.
Das Erzähltempo fand ich sehr unterschiedlich. Mal war ich gefesselt, dann wieder habe ich mehrere Seiten hintereinander quergelesen, weil es mir zu langatmig war. Ich kam den Figuren schon nahe, hätte selbst aber gern ein paarmal den Stift angesetzt. Wie die Autorin die einzelnen Personen gezeichnet hat, ist hingegen faszinierend.
Auch gefielen mir die Schilderungen der Orte und Stationen in Holland. Allerdings haben mir manchmal die sprachlichen Übersetzungen gefehlt, denn nicht immer hat sich mir ganz erschlossen, was die Ausdrücke bedeuten.
Die Umschlaggestaltung hat es mir angetan, denn sie drückt mit wenigen Mitteln vieles aus: Sommer, Strand, Weiblichkeit, Nachdenklichkeit, Rückbesinnung und Zukunft.
Durchaus ein Sommerbuch, das uns zwischen seinen Seiten ans Meer entführt.