Paris zum Einschlafen

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emmmbeee Avatar

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Eine Großmutter verschwindet aus dem Gesichtsfeld ihrer Familie und der Nachbarschaft des Quartier Latin am linken Seine-Ufer. Ihre Enkelin, weitgereist und voller Unrast, kehrt nach Paris zurück, um die Suche nach ihr aufzunehmen. Viele Erinnerungen stürmen auf sie ein, auch sehr romantische. Begegnungen aller Art, meist verklärt, ergeben sich für die Hauptprotagonistin Lola. Das alles klingt fast märchenhaft schön.
Kurz vor „Sommertage im Quartier Latin“ habe ich „Die Frauen vom Karlsplatz – Vera“ von Anne Stern gelesen. Als ich las, dass Lily Martin ihr Alias ist, habe ich mich sehr auf das Paris-Buch gefreut. Leider wurde ich enttäuscht.
Der Schreibstil ist süffig, lebendig, farbig, wie bei der Autorin gewohnt. Das Leben im Quartier Latin wird sehr anschaulich geschildert, und auch Tiefgang findet sich zwischendurch immer wieder. Doch die Spannung lässt bald zu wünschen übrig. Das meiste ist vorhersehbar, folgerichtig, verläuft in den Bahnen meiner – und vielleicht auch Ihrer – Fantasie. Das mag für viele Leser in Ordnung sein. Doch regelmäßig bin ich über der Lektüre eingeschlafen.
Und so habe ich es trotz aller Überwindung nicht geschafft, den Roman zu Ende zu lesen, tut mir leid. Ich finde, dass das Leben zu kurz ist, um langweilige Bücher zu lesen. Schade, denn die Autorin schätze ich sehr. Ich empfehle die „Sommertage“ für Leser, welche eine leichte Strandlektüre für kurze Lese-Abschnitte suchen.