Schon die ersten Seiten von „Sonnenaufgang Nr. 5“ haben mich tief berührt. Carsten Henn schreibt mit feinem Gespür für Stille, Erinnerungen und die kleinen Dinge des Lebens. Die Begegnung zwischen dem jungen Jonas und der exzentrischen Schauspielerin Stella Dor verspricht eine Geschichte voller Gegensätze, Wärme und leiser Zwischentöne. Besonders gefallen hat mir die poetische Sprache und die liebevoll gezeichneten Figuren – von der alten Dame an der Bushaltestelle bis zur jungen Nessa mit ihrer ehrlichen Direktheit. Die Idee, vergessene Leben in Bücher zu verwandeln, finde ich wunderschön. Ich freue mich sehr darauf, zu erfahren, was hinter all den Zetteln steckt – und auf den Moment, in dem vielleicht auch Jonas seine eigene Geschichte zu erzählen beginnt.