Über das Schreiben einer Biografie

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Bücher von Carsten (Sebastian) Henn kann man ja eigentlich immer lesen, egal ob es sich um diese Geschichten oder um die kulinarischen Kriminalromane handelt. Der Mann kann einfach schreiben und vor allen Dingen beschreiben! Ganz oft, wenn ich etwas von ihm lese geht es mir an bestimmten Stellen so, dass ich denke "Ja, genau so hätte ich das jetzt auch beschrieben - wenn ich es nur so gut könnte!".
Insofern lese ich die Bücher von Herrn Henn immer gerne und auch dieses Buch war da keine Ausnahme.

Aber erst einmal zum Inhalt: Jonas, 19 Jahre mit abgebrochenen Germanistikstudium, möchte sich als Ghostwriter etablieren. Seine erste Kundin ist Stella, eine alternde und exzentrische Filmdiva, für die er ihre Biografie schreiben soll. Hier prallen also schon einmal zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander. Und für Jonas stellt sich bald die Frage, ob er schreiben soll, was Stella erzählt oder wie es sich wirklich zugetragen hat...

Insgesamt ist das Buch kurzweilig zu lesen und es hat mich gut unterhalten. An den Buchspazierer kommt es dennoch nicht heran und das hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen fehlt mir bei dieser Erzählung irgendwie die Herzenswärme, die der Buchspazierer hatte und zum anderen ist es das Thema, denn ich habe tatsächlich dieses Jahr schon ein anderes neu erschienenes Buch gelesen, wo es auch um Ghostwriter (in dem Fall zwei) ging und um eine Dame, die ebenfalls nicht so ganz die Wahrheit erzählt hat. Insofern fand ich das Thema jetzt beim zweiten Mal innerhalb von kürzerer Zeit nicht mehr wirklich originell.