Yoga and the City

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dg8ve Avatar

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Klappentext:

Ein heißer Sommer in New York. Nach Jahren treffen sich die Freundinnen Charlie, Bess, Sabine und Naomi beim Yoga wieder. Eine Schicksalhafte Begegnung, denn Charlie trifft kurz darauf ihre große Liebe, und Bess findet zu verloren geglaubten Träumen zurück. Doch als Naomi eine schreckliche Nachricht erhält, müssen die Freundinnen beweisen, ob sie wirklich füreinander da sind.

Meine Meinung:

Zunächst zum Klappentext - da stellt sich bereits nach dem ersten (Halb-)Satz die Frage, hat derjenige, der diesen Unsinn verzapft, das Buch überhaupt gelesen oder nur das letzte Kapitel, denn auch der übrige Text scheint sich nur darauf zu beziehen und hat mit dem Buch an sich nicht viel zu tun.

Aber nun zum Buch - Hatte ich nach der Leseprobe noch große Erwartungen an die Entwicklung der Figuren, so bin ich nach der Lektüre doch eher enttäuscht. Die Autorin kratzt meist nur an der Oberfläche der Persönlichkeiten. Alleine durch das Setting - vier selbständige Frauen in New York - kam mir der Vergleich zu Sex and the City sofort in den Sinn. Zwar bemüht sich die Autorin, keine Kopie von SatC zu fabrizieren, dies gelingt ihr aber nur bedingt. Darüber hinaus ist sie sehr bemüht, nicht in die Klischees der typischen "Frauenliteratur" abzugleiten, was ihr jedoch - vor allem gegen Ende des Buches - nur teilweise gelingt. So ist insbesondere das letzte Kapitel wieder voller Klischees und angefüllt mit schöner heiler Welt.

Auch formal ist das Buch eher enttäuschend. Zwar sind die angemerkten Fehler im Layout der Leseprobe größtenteils beseitigt, aber im Rest des Buches sind solche immer noch zu finden.Auch bei der Übersetzung sind ein paar Fehler aufgetreten, die nicht unbedingt die Lesbarkeit des Buches unterstützen; so fehlen an einigen Stellen ganze Wörter, sodass man den Satz zwei- oder dreimal lesen muss, bevor man ihn vesteht. Spätestens einem Lektor sollte dies aufgefallen sein. Auch die Verwendung des "Yeah" an Stelle von Ja ist eine unschöne Übersetzungspraxis und wirkt gezwungen und um jeden Preis jugendlich cool.

Mein Fazit:

Schöne Ansätze alleine reichen nicht aus. Die Autorin hat einen Großteil des Potentials, das das Thema hergeben würde, verschenkt. So ist leider nur ein eher seichter "Frauenroman" entstanden, der an einigen wenigen Stellen etwas mehr durchblicken lässt, nur um sich dann wieder ins Nichtssagende zurückzubegeben. Es wird seichte Unterhaltung mit Kitsch und viel heiler Welt geboten - nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.