Spannend & dystopisch

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neele_2007 Avatar

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In der Leseprobe wird Zoe als kontrollsüchtige Überlebenskünstlerin eingeführt, die sich um jegliches Risiko sorgt – bis sie erfährt, wer ihr sogenannter KinTwin ist. Die Verbindung via genetischer Mutation bedeutet, Schmerz und Tod des jeweils anderen physisch zu spüren – eine fesselnde, aber auch beängstigende Vorstellung. Besonders eindrücklich ist Zoes emotionale Abwehrhaltung: Ihre Survival-Kits stehen symbolisch für ihr Misstrauen in menschliche Nähe. Dann taucht Milo Spencer auf – Rebell mit Risikoaffinität, der Zoe alles entgegengesetzt ist. Die Spannung zwischen ihrem vorsichtigen, planenden Wesen und seiner unbändigen Lebenslust entwickelt sich sofort spürbar. Die Stimme in der Leseprobe wirkt gleichzeitig distanziert und angespannt, voller unterschwelliger Angst. Stilistisch überzeugt die Sprache durch ein klares, fast klinisches Bild von Kontrolle gepaart mit Momenten, in denen Zoes Fassade bröckelt — etwa wenn sie Milo gedanklich verurteilt und gleichzeitig nicht auf ihn verzichten möchte. Diese Ambivalenz macht die Erzählung lebendig: dystopisch, psychologisch packend, und durch die Idee des untrennbaren Schicksals tief romantisch.