Apokalypse in witzig
Was für eine Idee: Die Menschheit wurde ziemlich dezimiert, denn durch eine Mutation sind alle mit ihrem Seelenverwandten verbunden. Und wenn diese Person stirbt, stirbt die Seelverwandte auch. Mittendrin ist Zoe, die versucht mit größter Vorsicht durchs Leben zu gehen. Da hat sie nicht mit ihrem Seelenverwandten und Draufgänger Milo gerechnet.
Der ironische und witzige Ton gefiel mir am Anfang richtig gut. Angesichts von Erderhitzung und den Gefahr von Pandemien und Krieg brauchen wir eine Apokalypse, über die wir lachen können. Und ich mochte das Gegensatzpaar Zoe und Milo, die gegenseitig lernen, dass sowohl Vorsicht wie Wagemut ihre Berechtigung haben. Was ich allerdings gar nicht verstehen kann, warum der Verlag „Soulmates and other Ways to Die“ als Enemies-to-Lovers vermarket. Ja, gut, Milo gefährdet zwar Zoes Leben mit seinen waghalsigen Aktionen, aber wo soll er ihr Feind sein. Dezidierte Fans dieses Tropes könnten hier enttäuscht werden.
Nachdem die Geschichte ironisch witzig beginnt, wo sogar ein katastrophaler Flugzeugabsturz mit 50+ Toten die Absurdität dieser Welt zeigt, blieb dieser Witz später eigentlich nur noch im Schlagabtausch zwischen Zoe und Milo vorhanden (den ich sehr mochte). Es gab einige brutale Ereignisse (Entführung und Inhaftierung von Menschen, kaltblütiger Mord, Su*zidversuch), der mich nicht angesichts der jugendlichen Zielgruppe ab 14 gestört hat, denn da gibt es u.a. mit Panem und anderem deutlich heftigeres. Doch diese Aspekte passten nicht so recht zu meinen Erwartungen, die das Buch von der Tonalität vorgibt. Die Tonalität schien mir dann schon fast drüberzukleistern.
Das ging einher mit holprigen Plotentscheidungen, bei denen naive Entscheidungen der Protagonist*innen dann trotzdem erfolgreich waren. Bei mir kam das nicht mit comicartiger Leichtigkeit rüber, sondern als hätte es sich die Autorin damit zu leicht gemacht, wenn die Bösen mal anhand ihrer Übermacht Sachen wissen und mal nicht und wie einfach manches vonstatten geht, u.a. die zentrale Wendung am Ende. Die Nebenfiguren sind generell schön orchestriert, ihre Entwicklungsbögen sind aber gar nicht vorhanden bzw. wird im Fall von Zoes Mutter zu schnell abgehandelt. Die Bedeutung von Big Tech und dem Einfluss von Multimilliardär*innen auf unser Leben wird zwar angesprochen, aber angesichts von realen Überlegungen/Bedrohungen wie transhumanistischer Ideologie nur sehr oberflächlich behandelt. Dazu treten einige Dialoge die philosophischen Fragen schon sehr breit. Ich schwankte beim Lesen zwischen vier und drei Sternen.
ABER: Es gibt diese philosophischen Überlegungen, ob wir ans Schicksal gebunden sind, wie frei wir entscheiden können, im Leben und in der Liebe. Toxische Verhalten wird angesprochen und reflektiert. Dazu finde ich die queere Repräsentanz sehr organisch eingeflochten in die Geschichte. Das hebt das Buch von vielen anderen Jugendbüchern ab. Meine 3,5 Sterne runde ich daher gerne auf, auch, wenn ich glaube, dass mir das Buch in erster Line wegen der hübschen Grundidee und der tollen Buchgestaltung in Erinnerung bleiben wird.
Der ironische und witzige Ton gefiel mir am Anfang richtig gut. Angesichts von Erderhitzung und den Gefahr von Pandemien und Krieg brauchen wir eine Apokalypse, über die wir lachen können. Und ich mochte das Gegensatzpaar Zoe und Milo, die gegenseitig lernen, dass sowohl Vorsicht wie Wagemut ihre Berechtigung haben. Was ich allerdings gar nicht verstehen kann, warum der Verlag „Soulmates and other Ways to Die“ als Enemies-to-Lovers vermarket. Ja, gut, Milo gefährdet zwar Zoes Leben mit seinen waghalsigen Aktionen, aber wo soll er ihr Feind sein. Dezidierte Fans dieses Tropes könnten hier enttäuscht werden.
Nachdem die Geschichte ironisch witzig beginnt, wo sogar ein katastrophaler Flugzeugabsturz mit 50+ Toten die Absurdität dieser Welt zeigt, blieb dieser Witz später eigentlich nur noch im Schlagabtausch zwischen Zoe und Milo vorhanden (den ich sehr mochte). Es gab einige brutale Ereignisse (Entführung und Inhaftierung von Menschen, kaltblütiger Mord, Su*zidversuch), der mich nicht angesichts der jugendlichen Zielgruppe ab 14 gestört hat, denn da gibt es u.a. mit Panem und anderem deutlich heftigeres. Doch diese Aspekte passten nicht so recht zu meinen Erwartungen, die das Buch von der Tonalität vorgibt. Die Tonalität schien mir dann schon fast drüberzukleistern.
Das ging einher mit holprigen Plotentscheidungen, bei denen naive Entscheidungen der Protagonist*innen dann trotzdem erfolgreich waren. Bei mir kam das nicht mit comicartiger Leichtigkeit rüber, sondern als hätte es sich die Autorin damit zu leicht gemacht, wenn die Bösen mal anhand ihrer Übermacht Sachen wissen und mal nicht und wie einfach manches vonstatten geht, u.a. die zentrale Wendung am Ende. Die Nebenfiguren sind generell schön orchestriert, ihre Entwicklungsbögen sind aber gar nicht vorhanden bzw. wird im Fall von Zoes Mutter zu schnell abgehandelt. Die Bedeutung von Big Tech und dem Einfluss von Multimilliardär*innen auf unser Leben wird zwar angesprochen, aber angesichts von realen Überlegungen/Bedrohungen wie transhumanistischer Ideologie nur sehr oberflächlich behandelt. Dazu treten einige Dialoge die philosophischen Fragen schon sehr breit. Ich schwankte beim Lesen zwischen vier und drei Sternen.
ABER: Es gibt diese philosophischen Überlegungen, ob wir ans Schicksal gebunden sind, wie frei wir entscheiden können, im Leben und in der Liebe. Toxische Verhalten wird angesprochen und reflektiert. Dazu finde ich die queere Repräsentanz sehr organisch eingeflochten in die Geschichte. Das hebt das Buch von vielen anderen Jugendbüchern ab. Meine 3,5 Sterne runde ich daher gerne auf, auch, wenn ich glaube, dass mir das Buch in erster Line wegen der hübschen Grundidee und der tollen Buchgestaltung in Erinnerung bleiben wird.