Was haben wir wirklich selbst in der Hand?

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phija Avatar

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"Love Is A Choice" prangert es in großen Lettern auf dem Buchschnitt. Doch ist es das? In "Soulmates and Other Ways to Die" hat jeder einen Seelenverwandten, welcher durch die Gene vorgegeben ist. Das Problem dabei: Stirbt einer, stirbt auch der andere. Zoe und Milo sind durch so ein Band verbunden. Doch keiner der beiden ist darüber wirklich erfreut. Ob es eine Möglichkeit gibt, diese Verbindung zu kappen?

Ich liebe Bücher über Liebe und maße mir auch an, dort schon einiges zu kennen. Das hier war jedoch mal etwas ganz anderes. Das Thema der Liebe ist in dem Buch allgegenwärtig, jedoch völlig unverklärt und vollkommen kitschfrei. Dabei wird auch zu meiner Überraschung über den heteronormativen Tellerrand hinausgeblickt. In der Geschichte findet auf eine ganz selbstverständliche Weise Repräsentation statt, für jede Form von Liebe. Alleine deswegen möchte ich jedem das Buch total ans Herz legen.

Die Geschichte an sich ist total einfach und flüssig geschrieben. Jedoch muss an der Stelle angemerkt werden, dass gerade die zweite Hälfte plötzlich ziemlich düster wird. Content-Notes sind auch im hinteren Teil erwähnt und empfehle ich auch jeder sanften Seele zu lesen, um sich drauf vorbereiten zu können, was kommt. Sie nehmen dabei auch nicht allzu sehr etwas vorweg.
Auch wenn es mal etwas brutaler wird, führen Zoe und Milo uns Lesende auf eine sehr sympathische Art durch die Geschichte. Sie durchleben beide eine starke, aber total nachvollziehbare Charakterentwicklung. Auch ihre Liebesgeschichte hat für mich total Sinn gemacht und sich im genau richtigen Tempo entwickelt.

Wer also nach einer nicht allzu schweren Dystopie sucht, wird mit diesem Buch auf jeden Fall glücklich. Liebe ist vielleicht vorherbestimmt (oder auch nicht, dafür muss man dieses Buch lesen). Ob du aber als Nächstes zu einer guten Geschichte greifst, ist ganz deine Wahl!