Zwischen Sci-Fi-Romantik und jugendlicher Ernsthaftigkeit

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shemauz Avatar

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Soulmates and Other Ways to Die ist ein Jugendbuch, das sich mit einer spannenden und zugleich beängstigenden Idee auseinandersetzt: Was, wenn man seinen Seelenverwandten nicht nur auf emotionaler, sondern auch auf körperlicher Ebene spürt – bis hin zum Teilen von Schmerzen und dem unvermeidlichen Tod, sollte der sogenannte KinTwin sterben?

Dieser Gedanke ist gleichermaßen romantisch wie düster und bildet das Herzstück der Handlung. Besonders gelungen ist der Einstieg ins Buch: Die Thematik wirkt frisch, unverkrampft und bietet eine gute Mischung aus Spannung und Gefühl. Auch die Triggerwarnung am Anfang ist bemerkenswert – das erste Mal, dass mir so etwas begegnet ist. Ob das heute notwendig ist, lässt sich diskutieren, interessant ist es allemal.

Während die Story insgesamt überzeugt, hatte ich gegen Ende das Gefühl, dass die Autorin noch zu viele Botschaften einbauen wollte. Der Versuch, unterschiedliche Formen der Liebe darzustellen und über Heteronormativität hinauszugehen, ist zwar wichtig, kam mir an dieser Stelle aber etwas bemüht und weniger organisch vor. Der Anfang hat mich sehr gefesselt, das Ende hingegen wirkte für mich etwas skurril.

Empfehlen würde ich das Buch vor allem Lesern, die Freude an ungewöhnlichen Sci-Fi-Ideen haben und bereit sind, sich auf ein paar erzählerische Experimente einzulassen. Der Plot an sich ist kreativ und durchdacht – allein dafür ziehe ich meinen Hut. Insgesamt war es für mich ein unterhaltsames und bereicherndes Leseerlebnis.