Fettnäpfchendetektor

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Tja, was soll man zu „Sowas kann auch nur mir passieren“ schreiben? Im Grunde folgt die Geschichte dem Muster, das Mhairi McFarlane in ihren Geschichten immer verwendet: Frau, enttäuscht von ihrem Partner, findet dank ihrer Freunde und ihrer unerschütterlichen Einstellung doch noch zum Glück. Dieses Mal ist die Protagonistin Georgina, die eigentlich Autorin werden möchte, sich auf dem Weg dorthin aber schon eine Weile mit Kellnerjobs durchschlägt. Doch nun kommt's dicke: Sie erwischt ihren Freund in flagranti mit einer anderen im Bett und das, nachdem sie gerade erst ihren für die Miete so nötigen Job losgeworden ist. Doch Rettung scheint zu nahen, wäre da nicht Lucas, ihre Jugendliebe … das Chaos ist also vorprogrammiert.

Klingt nach Standardware, was es prinzipiell auch ist. Warum kommt das Buch dann doch so gut weg? Weil Mhairi McFarlane etwas beherrscht, nämlich das Schreiben. Ihre frische Schreibe gepaart mit einem teils flapsigen, teils trockenen Humor und chaotischen Situationen lässt einen geradezu durch die Geschichte durchrasen. Dabei vergisst man seine eigenen Fettnäpfchen bzw. wird an sie erinnert, doch das auf eine freundliche Art. So taucht man für eine Weile in eine andere Welt, fühlt sich in manchem zwar an eigene Unzulänglichkeiten erinnert (vermutlich ist das mit Familiensituationen, speziell Müttern, überall gleich – oder wie kommt's, dass mich Georginas Mutter so an meine erinnert?) und kann dabei das eine oder andere Mal lachen. Nicht so übel also, aber sicher nichts, was lange nachhallt (wobei ich bei „Es muss wohl an dir liegen“ mehr lachen musste).