Wohlfühlbuch für zwischendurch

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eulenmärchen Avatar

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INHALT: Bei Georgina geht es drunter und drüber. Ihr wird gekündigt, ihr Freund betrügt sie und mit der Familie hat sie es auch nicht immer leicht. Auf der Suche nach einem neuen Job trifft sie plötzlich auf einen ehemaligen Mitschüler, der damals ihr erster heimlicher Freund war, doch er erkennt sie nicht mehr…

REZENSION: Mhairi McFarlane ist für mich die Königin der Liebeskomödien. Obwohl ich kaum mehr Liebesromane lese, greife ich bei ihren Büchern doch immer blind zu und vertraue ihrer Schreibkunst. Dieses Mal konnte sie mich aber leider nicht zu hundert Prozent überzeugen. Zwar schafft sie wie immer sympathische, authentische Charaktere in einem realistischen Umfeld und spinnt die Handlung so, dass sie lebensnah und natürlich scheint, aber dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, das sonst ihre Bücher ausmacht. Die Handlung plätschert etwas dahin: Das erste Kapitel besteht aus einer Rückblende zum Abschlussball der Protagonisten, wobei das große Geheimnis, was an dem Abend passiert ist und alles verändert hat, im Verlauf nicht weiter ausgebaut wird, obwohl es zu Anfang als DAS Thema erscheint. Tatsächlich setzt die Handlung an so vielen Punkten an – Familie, Beziehungen, Schulzeit, Beruf – dass scheinbar keine Zeit bleibt, auf alles angemessen einzugehen, weshalb die Handlung recht oberflächlich bleibt und auch keine richtige Spannung aufgebaut wird. Auch die Vorträge im angesagten Poetry Slam Style, die die Protagonistin zum Schriftstellerdasein führen sollen, hauen einen nicht um. Trotzdem schafft Mhairi McFarlane es wie immer, die ganze Breite an möglichen Emotionen in dem Roman zu verpacken. Natürlich bleibt ihr Schreibstil dabei gewohnt leicht und angenehm und lässt sich flüssig lesen, sodass das Buch eine kleine Wohlfühlgeschichte für die Wintertage auf dem Sofa wird. Eine schöne Lektüre für zwischendurch.