Ein Buch für stille Abende und lange Gedanken
Was für ein zartes, unaufgeregtes Buch – und dabei auf so besondere Weise intensiv. Ich habe das Gefühl, etwas ganz Eigenes gelesen zu haben, eine Art literarisches Stillleben voller leiser Melancholie, das sich nicht an Genre-Grenzen hält und doch so präzise erzählt ist. "Spät am Tag" fühlt sich an wie das Licht einer tiefstehenden Sonne, das plötzlich durch ein Fenster fällt und Erinnerungen wachruft, die man längst vergessen hatte.
Was mich besonders beeindruckt hat: die erzählerische Stimme. Sie ist gleichzeitig beobachtend, verletzlich und klug – und schafft es, dass ich mich als Leserin fast wie eine Mitbewohnerin im weißen Haus fühle. Es gibt kaum Handlung im klassischen Sinn, aber alles lebt von der Atmosphäre und der Beziehung zwischen den Figuren. Es geht um Erinnerung, Verlust, Nähe – und darum, wie die Vergangenheit sich in Landschaften einschreibt. Wie die Erzählerin sagt: „Ich wollte mich mit etwas Unzerbrechlichem an Mikael binden: einem Symbol.“
Ungewöhnlich und anders ist hier die völlige Abwesenheit von Drama, obwohl emotionale Dramen überall zwischen den Zeilen lauern. Und diese starke visuelle Präsenz der Natur – der Nebel, das Licht, das Wasser, die Felder – es wirkt beinahe wie ein eigener Charakter.
Obwohl ich sonst eher allergisch auf zu poetischen Stil reagiere: Hier passt alles. Der Stil ist bildhaft, aber nicht aufdringlich. Ich frage mich jetzt schon, wie sehr sich die Erzählung noch verschiebt – geht es wirklich um eine Liebesgeschichte, oder um etwas viel Tieferes? Und wie ehrlich erzählt die Erzählerin wirklich?
Ein Buch für stille Abende und lange Gedanken. Ich will unbedingt weiterlesen.
Was mich besonders beeindruckt hat: die erzählerische Stimme. Sie ist gleichzeitig beobachtend, verletzlich und klug – und schafft es, dass ich mich als Leserin fast wie eine Mitbewohnerin im weißen Haus fühle. Es gibt kaum Handlung im klassischen Sinn, aber alles lebt von der Atmosphäre und der Beziehung zwischen den Figuren. Es geht um Erinnerung, Verlust, Nähe – und darum, wie die Vergangenheit sich in Landschaften einschreibt. Wie die Erzählerin sagt: „Ich wollte mich mit etwas Unzerbrechlichem an Mikael binden: einem Symbol.“
Ungewöhnlich und anders ist hier die völlige Abwesenheit von Drama, obwohl emotionale Dramen überall zwischen den Zeilen lauern. Und diese starke visuelle Präsenz der Natur – der Nebel, das Licht, das Wasser, die Felder – es wirkt beinahe wie ein eigener Charakter.
Obwohl ich sonst eher allergisch auf zu poetischen Stil reagiere: Hier passt alles. Der Stil ist bildhaft, aber nicht aufdringlich. Ich frage mich jetzt schon, wie sehr sich die Erzählung noch verschiebt – geht es wirklich um eine Liebesgeschichte, oder um etwas viel Tieferes? Und wie ehrlich erzählt die Erzählerin wirklich?
Ein Buch für stille Abende und lange Gedanken. Ich will unbedingt weiterlesen.