Klingt gut

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frautomate3 Avatar

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„Spät am Tag“ wirkt schon in der kurzen Beschreibung wie ein stiller, aber intensiver Roman. Die Ausgangssituation – eine junge Schriftstellerin, die aufs Land zieht, um Ruhe zu finden – klingt zunächst vertraut, doch die Erzählung scheint weniger von äußeren Ereignissen als von den leisen, schleichenden Veränderungen im Inneren zu leben. Die entstehende Beziehung zu Mikael, eingebettet in eine raue, windgepeitschte Landschaft, verspricht eine dichte Atmosphäre, in der Natur und Gefühle miteinander verwoben sind.

Besonders reizvoll ist der doppelte Zeithorizont: Der Blick in die Gegenwart – Johanne allein im weißen Haus – und die Rückschau auf 17 Jahre gelebtes Leben. Dadurch entsteht ein melancholischer Grundton, getragen von Themen wie Liebe, Verlust und dem Vergehen der Zeit. Die Beschreibung legt nahe, dass hier keine lauten Dramen im Vordergrund stehen, sondern feine Beobachtungen, stille Spannungen und die Frage, wie Orte zu einem Teil unserer eigenen Geschichte werden.