Eine Frau zieht sich nach einer gescheiterten Ehe in ein weißes Haus auf dem Land zurück und begegnet dort Mikael. Zunächst ist sie nur seine Mieterin, doch bald entsteht eine tiefe, zarte Verbindung zwischen ihnen. Die Natur, das Schweigen, die langen Spaziergänge, die kleine Tochter Maren, die sie wie selbstverständlich in ihr Herz schließt, all das lässt sie langsam heilen. Und doch ist da immer auch Sofia, Mikaels Ex-Frau, die wie ein Schatten um ihre Liebe kreist. In poetischer, leiser Sprache erzählt Kristin Vego von Nähe und Verletzlichkeit, von den Spuren, die Menschen hinterlassen und von der Kraft, neu zu beginnen. Die Erzählerin schreibt, erinnert, lebt in Momentaufnahmen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Roman berührt mit seiner feinen Melancholie, seiner sanften Intimität. Ein stilles Buch, das lange nachhallt. Wer sich in Stimmungen verlieren kann, wird „Spät am Tag“ lieben.