Zwischen Lichtung und Erinnerung
Das Cover von Spät am Tag wirkt reduziert und atmosphärisch – passend zur Stimmung der Leseprobe, die mit leisem Ton und großer sprachlicher Präzision überzeugt. Der Schreibstil ist ruhig, fast meditativ, dabei voller feiner Beobachtungen und emotionaler Zwischentöne. Besonders gefallen hat mir, wie intensiv die Natur beschrieben wird und wie eng sie mit dem Innenleben der Protagonistin verwoben scheint. Spannung entsteht nicht durch Handlung, sondern durch innere Bewegungen und eine spürbare emotionale Tiefe. Johanne als Figur wirkt reflektiert, suchend – ich bin gespannt, was sie erlebt hat und wohin ihr Weg führt. Ich erwarte eine zarte, melancholische Geschichte über Liebe, Erinnerung und Selbstfindung – und würde das Buch gerne weiterlesen, weil es eine ruhige, eindringliche Stimme verspricht, die noch lange nachklingt.