Spät am Tag von Kristin Vego ist so ein Buch, das mehr andeutet als erzählt. Die Sprache ist schön, fast zu schön – wie ein weicher Filter über allem. Handlung? Eher minimal. Man begleitet eine Schriftstellerin durch Liebe, Verlust und viel Natur, doch wirklich nahe kommt man ihr nie. Die Figuren bleiben blass, Konflikte plätschern vorbei, und Emotionen werden eher gestreift als erlebt. Es ist alles sehr ruhig, fast meditativ – was angenehm sein kann, aber auch einschläfernd. Am Ende fragt man sich: War das jetzt tiefgründig oder einfach nur leer? Wer poetische Stille mag, findet hier Atmosphäre. Wer eine mitreißende Geschichte sucht, bleibt eher unberührt zurück. Ein schönes Buch, stilistisch stark – aber leider auch schnell vergessen.Ich bin mir also nicht sicher ob ich das Buch weiter empfehlen würde- vermutlich eher nicht. Schade