Eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen
Kristin Vegos „Spät am Tag“ entfaltet seine Handlung um die Schriftstellerin Johanna in einer ruhigen, beinahe zurückgenommenen Tonlage. Ausgangspunkt ist Johannas Rückzug aufs Land nach ihrer Scheidung, wo sie im Haus von Mikael ein Zimmer mietet. Die Konstellation mit seiner Tochter Maren und der exzentrischen Künstlerin Sofia, seiner Exfrau, eröffnet früh ein Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz, familiären Bindungen und losgelöster Freiheit. Aus der anfänglichen Gemeinschaft wächst schließlich eine Liebesbeziehung zwischen Johanna und Mikael, die in einer Ehe mündet.
Die eigentliche narrative Dynamik entsteht jedoch nicht in dieser Phase, sondern in der Rückschau: Siebzehn Jahre später blickt Johanna auf ein Leben zurück, das von Verlust und Erinnerung geprägt ist.
Vego arbeitet dabei stark mit Zeitsprüngen und Rückblenden, wodurch die Linearität des Erzählens aufgebrochen wird. Dieser fragmentarische Aufbau verleiht dem Text eine gewisse poetische Intensität, verlangt aber auch Geduld von den Lesenden, da die Orientierung nicht immer mühelos gelingt.
Stilistisch überzeugt der Roman durch eine konsequent melancholische Grundstimmung. Die Sprache ist eindringlich und bildhaft, vor allem in den Schilderungen der Landschaft, die beinahe als Spiegel innerer Zustände gelesen werden können. So entsteht ein literarischer Text, der weniger von äußerer Handlung lebt als von Atmosphären und feinen psychologischen Beobachtungen.
„Spät am Tag“ ist somit ein Werk, das sich an Leserinnen und Leser richtet, die sich auf ein langsames, vielschichtiges Erzählen einlassen möchten – ein Roman, der die Vergänglichkeit von Beziehungen, die Persistenz von Erinnerung und die leisen Töne des Verlusts ins Zentrum rückt.
Die eigentliche narrative Dynamik entsteht jedoch nicht in dieser Phase, sondern in der Rückschau: Siebzehn Jahre später blickt Johanna auf ein Leben zurück, das von Verlust und Erinnerung geprägt ist.
Vego arbeitet dabei stark mit Zeitsprüngen und Rückblenden, wodurch die Linearität des Erzählens aufgebrochen wird. Dieser fragmentarische Aufbau verleiht dem Text eine gewisse poetische Intensität, verlangt aber auch Geduld von den Lesenden, da die Orientierung nicht immer mühelos gelingt.
Stilistisch überzeugt der Roman durch eine konsequent melancholische Grundstimmung. Die Sprache ist eindringlich und bildhaft, vor allem in den Schilderungen der Landschaft, die beinahe als Spiegel innerer Zustände gelesen werden können. So entsteht ein literarischer Text, der weniger von äußerer Handlung lebt als von Atmosphären und feinen psychologischen Beobachtungen.
„Spät am Tag“ ist somit ein Werk, das sich an Leserinnen und Leser richtet, die sich auf ein langsames, vielschichtiges Erzählen einlassen möchten – ein Roman, der die Vergänglichkeit von Beziehungen, die Persistenz von Erinnerung und die leisen Töne des Verlusts ins Zentrum rückt.