Erinnerungen

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jokerlilly Avatar

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Die Stimmung des Covers trifft sehr gut die Atmospäre des Buchs. In mehreren Tagen skizziert die Protagonistin die Erinnerungen an Teile ihres Lebens. Das schreibt sie auf eine Weise nieder, als wäre der Leser ein Brieffreund, sie weiß genau, dass dieser Text gelesen werden wird. Dabei sind die ausgeschriebenen Erinnerungen genauso notiert, wie sie der Protagonistin in den Kopf kommen - sie springt zwischen verschiedenen Zeiten hin und her, orientiert sich mal an Jahreszeiten, mal an Tieren, mal an Gefühlen, die sie von Erinnering zu Erinnerung tragen. Das Ganze hat gleichzeitig etwas sehr intimes als auch Trauriges an sich. Man kann sich dort als stummer Zuschauer direkt einfinden, die Stimmung geht sofort über und hüllt einen in das Leben einer anderen Person ein. Die Gefühle sind manchmal überwältigend, dabei werden große Ereignisse genauso stoisch erzählt wie scheinbar unbedeutende Erinnerungsfetzen. Ein wirklich fantastisches Buch, was uns vor Augen führt, dass Erinnerungen durchaus ein Eigenleben haben dürfen und dafür, die leisen Momente bewusst zu erleben. Wirklich schön.